Personal: Lediglich eine Änderung nahm
VfB-Coach Rangnick gegenüber der Partie in Wolfsburg vor. Ziegler hütete
statt Wohlfahrt das Tor. Bei den Bayern gab es die sechsfache Rotation:
Kahn (Gelb-Rot-Sperre), Helmer (Muskelverhärtung), Tarnat
(Gelb-Sperre), Jeremies, Jancker, Zickler blieben draußen. Dreher,
Matthäus, Kuffour, Linke, Scholl und Daei spielten.
Taktik: Die VfB-Formation mit Viererkette in der Abwehr und
Vierer-Mittelfeld blieb, nur Soldo rückte in die Innenverteidigung.
Endreß übernahm den zentralen Defensivpart im Mittelfeld. Bei den
Bayern sicherte meist Matthäus hinter den im Raum spielenden
Manndeckern ab. Wenn er sich ins Mittelfeld schob, setzte sich Fink,
sonst zentral aktiv, nach hinten ab. Den Kopf des Sturmdreiecks bildete
Daei. Außen, leicht zurückhängend, spielten Scholl und Basler, die ab
und zu die Seite wechselten.
Spielverlauf: Der VfB ging zu Beginn sehr aggressiv in die Zweikämpfe.
Die Folge: viele kleine Fouls in den ersten Minuten und etliche
Ballgewinne. Die Stuttgarter wirkten sehr kompakt, auch als Endreß
verletzt raus mußte und der emsige Oswald in die Kette rückte. Sehr
engagiert und laufstark waren Bobic und Akpoborie, Torgefahr strahlten
sie jedoch selten aus. Die Münchner begannen zurückhaltend und ohne
Risiko, um nicht in Konter zu laufen. In der Abwehr stets in Überzahl,
verlagerten sie das Spiel in die Breite. Für die wenigen Überraschungsmomente
sorgte Effenberg. Das Geschehen spielte sich meist im Mittelfeld ab. Vor
der Pause hatte der VfB keine zwingende Torchance - weil zu selten über
die Flügel gespielt wurde. Gefahr kam nur auf, wenn der agile Rost über
rechts zum Flanken kam. In der zweiten Hälfte machte sich beim VfB die
kraftraubende Spielweise bemerkbar. München kam besser ins Spiel,
probierte es des öfteren mit langen Bällen in die Spitze und rückte
schneller nach. Eiskalt nutzte Scholl die erste Bayern- Chance zur Führung.
Vor allem durch Jeremies' Hereinnahme bekamen sie im Mittelfeld Überzahl,
da er fast nur vor seinen Manndeckern agierte.
Fazit: Der VfB bemühte sich redlich, aber ohne Zug zum Tor. Die
Bayern überzeugten durch Cleverneß und Effektivität.
Es berichten Karlheinz Wild, Harald Kaiser, George Moissidis und Uwe
Röser |