SC Freiburg 0:2 (0:2) FC Bayern München
 
Sa., 12.09.1998
Bundesliga
4.Spieltag
Freiburg
     
Taktische Aufstellungen
SC Freiburg: Golz (2,5) - T. Hoffmann (3), Korell (4), S. Müller (4) - Kohl (3,5), Kobiaschwili (3,5), Frontzeck (4,5) - Weißhaupt (2,5), Baya (3,5) - Ben Slimane (4,5), Iaschwili (4) - Trainer: Finke
FC Bayern München: Kahn (2,5) - Babbel (2), Matthäus (3), Helmer (2) - Jeremies (3), Lizarazu (3,5) - Strunz (2) - Effenberg (3,5) - Basler (3) - Élber (3), Jancker (3) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  0:1 Élber (21., Rechtsschuß, Vorarbeit Babbel), 0:2 Strunz (35., Kopfball, Basler)
Eingewechselt:  68. Pavlin für Frontzeck, 68. Sellimi für Ben Slimane, 83. Günes für Iaschwili - 70. Daei für Jancker, 79. Zickler für Basler, 90. Salihamidzic für Élber
Chancenverhältnis: 5:10
Eckenverhältnis: 8:4
Schiedsrichter: Fandel (Kyllburg), Note 2,5 - in einem leicht zu leitenden Spiel ohne Probleme, allenfalls bei wenigen Zweikampfsituationen unglücklich.
Zuschauer: 22.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Effenberg, Matthäus, Strunz
Spielnote: 2,5
Spieler des Spiels: Strunz - Er machte die rechte Seite stark: Sicherte Basler effektiv ab und kurbelte das Offensivspiel an. Sein Tor sorgte für eine frühe Entscheidung.
 
Analyse

Personal: Nur eine Änderung bei beiden Mannschaften im Vergleich zum letzten Ligaspiel: Freiburgs Neuzugang Kobiaschwili ersetzte Günes, bei den Bayern kam Jeremies für Fink.

Taktik: Freiburg spielte wie gewohnt mit einer Dreierkette in der Abwehr, aus der Libero Korell immer wieder ins Mittelfeld vorstieß, um den Bayern- Schwung frühzeitig zu bremsen oder eigene Offensivaktionen einzuleiten. Die Manndecker übergaben ihre Gegenspieler im Raum, Kobiaschwili besetzte die Defensivzentrale im Mittelfeld und spielte meist gegen Effenberg. Die Außen (Frontzeck, Kohl) hielten konsequent ihre Positionen, während Baya und Weißhaupt immer wieder zwischen halblinks und halbrechts, Offensive und Defensive rochierten. Mit Kurzpassspiel sollten die beiden Spitzen in Position gebracht werden. Die Bayern-Dreierkette wurde oft durch Lizarazu erweitert, der sehr defensiv spielte. Effenberg nahm die Offensiv-, Jeremies als "Abfangjäger" die Defensivzentrale im Mittelfeld ein. Auf rechts wurde die hängende Spitze Basler von Strunz abgesichert. Von hier aus wurden die meisten Bayern-Angriffe eingeleitet, unterstützt von den nachrückenden Jeremies oder Babbel. Jancker spielte im Sturmzentrum und wurde immer wieder mit hohen Flanken gesucht, Élber dagegen rochierte mehr.

Spielverlauf: Die Bayern begannen forsch und hatten früh erste Großchancen (Jancker). Freiburg startete nervös, zog aber dann rund zehn Minuten lang sein gefälliges (wenn auch wenig gefährliches) Kurzpassspiel auf. Mit dem ersten Tor jedoch war der Schwung gebrochen. Ohne an ihre Leistungsgrenze zu gehen, kontrollierten die Bayern ballsicher und zweikampfstark die Partie. Während sich auf der linken Münchner Angriffsseite die laufstarken Lizarazu und Kohl neutralisierten, sorgten auf rechts Basler, Strunz, mitunter auch Babbel und Jeremies ständig für Gefahr. Die Bayern schafften hier immer wieder Überzahlsituationen - eigentlich eine Stärke der Freiburger. Der SC dagegen brauchte 40 Minuten, um zum ersten Torschuss zu kommen. Das Spiel über die Flügel blieb meist im Ansatz stecken, viel zu oft wurde durch die Mitte gespielt. Erst in der couragiert gespielten Schlussphase kam die Mannschaft zu ihren größten Chancen.

Fazit: Mit viel Selbstbewusstsein und Routine hatten die Bayern die Partie jederzeit im Griff. Gegen die engagierten, aber zu harmlosen Freiburger hätte der Sieg höher ausfallen können.

 
Quelle: www.kicker.de