FC Bayern München 1:0 (1:0) FC Barcelona
 
Mi., 21.10.1998
Champions League
Vorrunde
3.Spieltag
München
Olympiastadion
     
Taktische Aufstellungen
FC Bayern München: Kahn (2) - Jeremies (2,5), Babbel (2,5), Kuffour (2), Lizarazu (2) -Fink (3), Effenberg (4), Tarnat (2) - Basler (2,5), Élber (4,5), Salihamidzic (4,5) - Trainer: Hitzfeld
FC Barcelona: Hesp (2) - Abelardo (4,5), Reiziger (5) - Okunovo (4,5), Xavi (4), Giovanni (3,5) - Luis Enrique (4,5), Cocu (5) - Figo (3,5), Anderson (5), Rivaldo (5) - Trainer: Van Gaal
Tore: 1:0 Effenberg (45., Rechtsschuss, Vorarbeit Élber)
Eingewechselt: 80. Zickler (-) für Salihamidzic und Linke (-) für Babbel, 89. Jancker (-) für Élber - 78. Zenden (-) für Luis Enrique, 87. Oscar (-) für Xavi
Chancenverhältnis: 9:4
Eckenverhältnis: 9:2
Schiedsrichter: Frisk (Schweden), Note 2, bis auf Kleinigkeiten souverän
Zuschauer: 56.000
Gelbe Karten: Babbel, Jeremies (2., gesperrt) - Hesp, Figo, Oscar
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Kahn - Rettete mit zwei Paraden gegen die freistehenden Rivaldo und Giovanni den knappen Sieg.
 
Analyse

Personal: Bayern-Trainer Hitzfeld baute seine Anfangsformation gegenüber dem Sieg in Schalke auf drei Positionen um. Helmer, Linke und Jancker fielen aus der Elf, dafür kamen Kuffour, Tarnat und Salihamidzic. Barça-Coach Van Gaal mußte die noch nicht spiÉlberechtigten Kluivert und Pellegrino sowie den langzeitverletzten Bogarde ersetzen, zudem fehlten gegenüber dem Champions League- Spiel gegen Bröndby (2:0) in der Startelf zwei Akteure, Sergi und Roger. Neu: Reiziger und Xavi.

Taktik: Die Gäste bauten in der Abwehr auf zwei Manndecker. Abelardo und Reiziger kümmerten sich abwechselnd um Élber, bei Angriffen der Bayern zogen sich zusätzlich die Außen Okunovo (rechts) und Cocu (links) zurück, bildeten so einen Viererverbund. Xavi, defensiver Mittelfeldmann, beschattete Effenberg. Vorn setzte Van Gaal auf drei Stürmer, von denen sich Rivaldo zurückfallen ließ, um mit Giovanni und Luis Enrique den Spielaufbau anzukurbeln. Gestört wurde er hier von Babbel, während sich Kuffour als zweiter Manndecker Andersson annahm. Jeremies agierte als souveräner Libero zumeist vor der Abwehr.

Spielverlauf: Die Bayern setzten den derzeitigen Sechsten der spanischen Liga von Beginn an unter Druck. Die Gäste, mit fünf Offensivspielern angetreten, verließen sich auf ihre zwei Manndecker - und waren zumeist verlassen. Doch das druckvolle Spiel der Bayern hatte ein Manko, die Chancenauswertung. Geradezu fahrlässig versiebten die Akteure des deutschen Rekordmeisters Möglichkeiten en masse. Ob Élber, Salihamidzic, Tarnat oder Basler, das Barça-Tor schien wie vernagelt. Tarnat, der die Aufgabe hatte, über links Druck zu entfachen, brachte die drei Bayern-Spitzen ebenso gekonnt in erfolgsversprechende Positionen wie Pendant Basler auf rechts. Lediglich Effenberg als zentrale Figur der Kreativabteilung blieb in der ersten Hälfte weit hinter seinen Möglichkeiten - und war es, der in der Nachspielzeit mit seinem Führungstreffer den Bann brach. Nach der Pause die Bayern zu nachlässig im Spielaufbau, was Barcelona mehr Spielanteile, einen erhöhten Druck und als Folge nun auch die ersten Chancen ermöglichte. Rivaldo und Figo wurde zuviel Platz zugestanden, beide zogen geschickt die Fäden, ohne zu glänzen. Die Gastgeber verpaßten, bei zahlreichen Kontern für die vorzeitige Entscheidung zu sorgen.

Fazit: Ein angesichts der Chancenverteilung und der ersten Halbzeit verdienter Erfolg der Bayern, obwohl sie nach der Pause gegen ein enttäuschendes Barcelona zu wenig machten.

 
Quelle: www.kicker.de