Personal: Bayer Leverkusen ersetzte Hejduk
(Nasenbein- und Augenhöhlenbruch) durch Lehnhoff, Zivkovic spielte für
Happe, Meijer für den gesperrten Ramelow. Bayern ersetzte Kahn,
Kuffour, Jeremies, Tarnat, Zickler und Jancker durch Scheuer, Fink,
Salihamidzic, Strunz, Scholl und Daei.

Taktik: Die Umstellungen im personellen Bereich brachten bei
beiden Teams taktische Änderungen mit sich. Bayer Leverkusen agierte
mit einer Dreierkette, in der Nowotny als Mittelmann sich um den Münchener
Ali Daei kümmerte, Zivkovic und Robert Kovac jeweils den nachrückenden
Münchener Mittelfeldspieler übernahmen. Vor dieser Dreierformation
sollte Reeb als zentraler Mittelfeldspieler die Ramelow-Rolle ausfüllen.
Emerson und Heintze spielten auf den Halbpositionen, Lehnhoff und Zé
Roberto etwas zurückgezogen auf den Außenbahnen. Je nach Situation
bildeten sie mit den zentralen Angreifern Meijer und Kirsten einen
Vier-Mann-Sturm. Die Bayern begannen in der Grundausrichtung offensiv,
mit zwei Deckern hinter Matthäus, der bei seinen Vorstößen von Fink
abgesichert wurde. Scholl (links) und Basler unterstützten Stoßstürmer
Ali Daei, hinter dem Effenberg in der Zentrale die Aktionen ordnen
sollte. Hasan Salihamidzic (links) und Thomas Strunz besetzten die Außenbahnen,
sicherten ab bei Angriffen von Lehnhoff und Zé Roberto.

Spielverlauf: Die Bayern dominierten die Partie eigentlich von
Beginn an, agierten ideenreicher und variabler als Leverkusen, das über
weite Phasen des Spiels dem gepflegten Standfußball frönte. Matthäus
schaffte im Mittelfeld Überzahl, sein Gegenüber Jens Nowotny sah sich
gegen den agilen Daei fast ausschließlich mit Abwehraufgaben betraut,
bekam den Iraner allerdings nicht immer in den Griff. Der Meister
bestimmte die Partie mit Tempowechseln, versuchte es mal mit langen Bällen,
mal mit Kombinationen. Leverkusen hatte dem nur wenig entgegenzusetzen.
Viel zu unpräzise verliefen die Angriffe, Meijer verstand es nicht,
Breschen für Kirsten zu schlagen, der meist isoliert im Zentrum stand.
Der Gesamteindruck veränderte sich in der zweiten Hälfte etwas
zugunsten der Hausherren, die sich nun zumidestens einige Chancen
herausspielten.

Fazit: Beide Mannschaften verstanden es nicht, angesichts der
Ausgangsposition für ein Fußballfest zu sorgen. Immerhin verbreiteten
die Münchener, scheinbar unbeeindruckt von der Barcelona-Katastrophe,
wenigstens phasenweise unterhaltenden Fußball.

Es berichten Frank Lußem und Karlheinz Wild |