VfL Wolfsburg - FC Bayern München 3:4i.E. (3:3,3:3,2:1)
Di., 23.09.1997: 2.Runde im DFB-Pokal in Wolfsburg
VfL Wolfsburg: Zimmermann (3)- Keller (2)- Kryger (3), Kovacevic (2,5) - Greiner (4), Meißner (4), Reyna (2,5), Kleeschätzky (2), Stammann (3) - Präger (2,5), Ratke (4)
FC Bayern München: Kahn (2,5) - Helmer (2,5) - Kuffour (3), Babbel (3,5) - Zickler (3), Fink (4,5), Strunz (3), Scholl (3), Tarnat (2,5) - Élber (2,5), Jancker (4) - Trainer: Trapattoni
Eingewechselt: 72. Dammeier (3) für Meissner, 83. Tyskiewicz (4) für Greiner, 87. Spies (3) für Stammann - 46. Nerlinger (3,5) für Fink, 81. Lizarazu (3,5) für Zickler, 110. Rizzitelli (-) für Élber
Reservebank: Hiemann (Tor), Deering, Heidenreich, Novotny - Scheuer (Tor), Grassow, Gerster.
Tore: 1:0 Reyna (7., Elfmeter, Handspiel Fink), 2:0 Kovacevic (44., Vorarbeit Reyna), 2:1 Élber (45. Zickler), 2:2 Zickler (77., Scholl), 2:3 Tarnat (85., Scholl), 3:3 Präger (88., Dammeier)
Elfmeterschießen: 1:0 Dammeier, Strunz scheitert an Zimmermann, 2:0 Spies, 2:1 Scholl, Reyna scheitert an Kahn, 2:2 Nerlinger, Präger verschießt, 2:3 Lizarazu, 3:3 Tyskiewicz, 3:4 Tarnat.
Chancenverhältnis: 11:7.
Schiedsrichter: Krug (Gelsenkirchen), Note 3,5, oft sehr großzügig
Zuschauer: 15 500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Ratke - Helmer.
Spielnote: 2
Spieler des Spiels: Jens Keller
 
Analyse
Jeweils zwei zentrale Positionen wurde in beiden Teams neu besetzt. Im Mittelfeld hinter den Spitzen traten für die Bayern Scholl und für den VfL Reyna an, auf dem Liberoposten ersetzten Helmer den verletzten Matthäus und Keller den formschwachen Heidenreich. Veränderungen, die beiden Mannschaften gut taten. Vor allem Jens Keller bewährte sich als erstklassiger Abwehrchef, gut unterstützt von den Manndeckern Kovacevic und Kleeschätzky. Aus sicherer Abwehr heraus zog Wolfsburg von Beginn an ein imponierendes, allerdings auch kraftraubendes Angriffsspiel auf. Reyna nutzte seinen großen Spielraum, glänzte als Regisseur. Statt jedoch mit einem beruhigenden Vorsprung in die Halbzeitpause zu gehen, gab es für den VfL Sekunden nach dem 2:0 bereits einen Dämpfer. Élber schaltete schnell, sein 1:2 beflügelte die Bayern, die zunächst recht unengagiert wirkten und Zweikampfschwächen erkennen ließen, zu einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause. Doch als sich ihr Offensivdruck, an dem vor allem der immer öfter aufrückende Libero Helmer großen Anteil hatte, ausgezahlt zu haben schien, verdarb Präger mit seinem 3:3 die Münchener Freude. Als Tarnat ihm ungeschickt den Ball vorlegte, wandte der kleine Torjäger die drohende Niederlage reaktionsschnell noch einmal ab. In der Verlängerung lag dann eher ein VfL-Sieg in der Luft, doch bei einer Kovacevic-Aktion rettete der Innenpfosten für Kahn. Im Elfmeterschießen siegten dann die besseren Nerven der Bayern. Reyna und Präger vergaben, Wolfsburg verlor, gewann aber nach großem Kampf in einem packenden Spiel viele Sympathien hinzu.
 
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