VfB Stuttgart - FC Bayern München 0:3 (0:2)
So., 22.03.1998: Bundesliga 27.Spieltag in Stuttgart
VfB Stuttgart: Wohlfahrt (3,5) - Berthold (3,5), Verlaat (4), Spanring (4,5) - Soldo (3,5), Yakin (4) - Djordjevic (5), Poschner (4) - Balakov (4,5) - Raducioiu (4,5) - Ristic (5) - Trainer: Löw
FC Bayern München: Kahn (2,5) - Matthäus (2) - Babbel (2), Kuffour (3) - Fink (2,5), Lizarazu (3) - D. Hamann (3), Nerlinger (3,5) - Scholl (2) - Élber (4,5), Jancker (3) - Trainer: Trapattoni
Tore:  0:1 Fink (21., Vorarbeit Jancker), 0:2 Scholl (40., Élber), 0:3 Zickler (78., Strunz)
Eingewechselt:  30. Stojkovski (5) für Soldo, 46. Hagner (5) für Djordjevic, 76. Lisztes für Yakin - 63. Strunz für Scholl, 77. Zickler für Élber, 87. Tarnat für Jancker
Chancenverhältnis: 3:6
Schiedsrichter: Berg (Konz), Note 2 - Konnte, aber musste aber nicht einen Elfmeter bei Matthäus' Einsatz gegen Ristic geben, insgesamt souveränes Auftreten, lag darüber hinaus immer richtig.
Zuschauer: 53.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Yakin - Fink
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Scholl
 
Analyse
Die Bayern haben auf die Erfolgsspur zurückgefunden. Nach fünf sieglosen Spielen (dreimal Bundesliga, zweimal Champions League) gewannen sie am Sonntag Abend mit 3:0 (2:0) beim VfB Stuttgart und festigten damit den wichtigen zweiten Tabellenplatz. In einem Spiel übrigens, das die Gastgeber mit acht Ausländern in der Anfangsformation begannen - Bundesligarekord. Neben dem gesperrten Manndecker Schneider und dem langzeitverletzten Legat musste Joachim Löw gleich drei Angreifer ersetzen: Bobic (Kapselriss in der Schulter), Akpoborie (Innenbandanriss) und Becker (Ischiasprobleme). Für Bobic spielte Raducioiu, für Schneider begann Spanring. Ansonsten vertraute der VfB-Coach der Elf, die zuletzt gegen Prag 2:0 gewann. Allerdings musste Löw bereits nach 30 Minuten umstellen, weil Soldo nach einem Schlag auf die Kniekehle verletzt ausgewechselt wurde. Für ihn kam Stojkovski, der die linke Bahn besetzte. Poschner rückte auf halblinks (defensiv), Yakin ging auf halbrechts, betrieb aber ein Wechselspiel mit Abwehrchef Verlaat, der sich oft mit in die Angriffe einschaltete. Bayern-Trainer Trapattoni vertraute weitgehend der Elf vom Mittwoch-Spiel in Dortmund. Nur Tarnat musste raus. Für ihn besetzte Lizarazu die linke Seite. Dies fast als linker Verteidiger, wodurch dem VfB weitere Räume genommen wurden. Taktisch wiederholten die Münchner die Variante vom Mittwoch: Scholl spielte auf der rechten Seite, zog jedoch immer wieder in die Mitte und nahm damit Yakin, später Poschner mit. In den nun freien Raum stießen abwechselnd D. Hamann oder Babbel. Trapattoni nahm nach einer guten Stunde den starken Scholl vom Platz, brachte Strunz. Eine unverständliche Maßnahme. Die Schwaben hatten im Angriff überraschend nur Ristic in vorderster Front. Raducioiu ließ sich immer wieder fallen, öffnete damit den Raum für Balakov, der oft in die Spitze rückte. Oder rücken wollte. Der Bulgare fand viel zu wenig ins Spiel. Deshalb blieb die Bayern-Abwehr auch unbeeindruckt. Sie demonstrierte klassische Zonendeckung. Selbst Fink spielte nicht stur gegen Balakov, sondern nahm, wer da kam. Allerdings hatten die Münchner weitgehend leichtes Spiel, weil sich der VfB sehr laufschwach präsentierte. Zu wenig schwäbisches Engagement (nur unmittelbar nach der Pause flammte das Kämpferherz etwas auf) führte dazu, dass die Bayern ungewöhnlich viel Raum hatten und diesen auch sehr gut nutzten.
 
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