FC Bayern München - DSC Arminia Bielefeld 1:0 (1:0)
Sa., 08.11.1997: Bundesliga 14.Spieltag in München
FC Bayern München: Kahn (2,5) - Helmer (3) - Babbel (2,5), Fink (4,5) - D. Hamann (3,5), Nerlinger (3), Tarnat (3) - Scholl (2), Basler (4) - Élber (3), Jancker (3,5) - Trainer: Trapattoni
DSC Arminia Bielefeld: G. Koch (3) - Stratos (3) - Meißner (3), Schäfer (3,5) - Reeb (3,5) - Maas (3), J. Bode (4,5), Reina (5) - Sternkopf (3,5), Kuntz (4) - Daei (5) - Trainer: Middendorp
Tore: 1:0 Élber (24., Vorarbeit Scholl)
Eingewechselt:  75. Zickler für Jancker - 66. Maul für Sternkopf, 66. Gerber für J. Bode, 80. Breitkreutz für Stratos
Chancenverhältnis: 8:3
Schiedsrichter: Kemmling (Kleinburgwedel), Note 3 - Erkannte viele versteckte (Stürmer-)Fouls, gut seine Vorteilsauslegung. 2x jedoch trieb ihn sein Assistent Weiner zu Fehlentscheidungen bei Abseitssituationen, einem regelgerechten Treffer Scholls versagte Kemmling deshalb die Anerkennung.
Zuschauer: 47.000
Gelbe Karten: Maas, Stratos
Spielnote: 4
Spieler des Spiels: Scholl
 
Analyse
Statt des gesperrten Kuffour gab Fink den zweiten Manndecker. Basler kehrte in die Anfangself zurück und übernahm zunächst die Mittelfeldzentrale, nach der Pause tauschte er mit Scholl. D. Hamann rückte auf die halbrechte (defensive) Position, Scholl auf die rechte Außenbahn. Bei Bielefeld mußte Maul für Daei weichen. An des Iraners Seite stürmte Kuntz, Sternkopf (rechts) und Reina (links) besetzten die Außenbahnen, Bode zunächst das zentrale Mittelfeld. Gleich die erste gelungene Kombination schlossen die Bayern zum Siegtreffer ab, zwei Minuten vor dem Wechsel folgte die zweite Strafraumszene. Sonst kamen die Münchner nicht entscheidend vor Kochs Tor. Die Bayern-Offensive lahmte, weil D. Hamann und Nerlinger gewohnt viel Defensivarbeit leisten mussten, unterstützt von Tarnat auf der linken Außenbahn. Nach vorne ereignete sich deshalb über die linke Flanke und durch die Mitte zu wenig, weil Basler aus der Zentrale das Spiel bevorzugt mit seinem - anfangs obendrein schlecht getimten - Passspiel aus dem Mittelkreis heraus anzukurbeln versuchte, ohne läuferisch Druck auszuüben. So wurden die Münchner nur gefährlich, wenn der erneut ungemein spielfreudige, lediglich im Abschluss glücklose Scholl auf der rechten Außenbahn mit seinen Dribblings und überraschenden Pässen Arminias Defensive bröckeln ließ: vorbildlich mit Kurz- und Doppelpassspiel bei der Vorbereitung des goldenen Tores. Um seine linke Abwehrseite zu stabilisieren und um generell für eigene Aktionen zu sorgen, stellte Bielefelds Trainer nach einer halben Stunde um: Statt des ideenlosen Bode (fortan rechte Außenbahn) spielte Kuntz hinter den Spitzen, allerdings gleichfalls wenig kreativ und effektiv. Sternkopf, mit einigen guten Aktionen nach vorne, wechselte auf die linke Außenbahn, Reina rückte in die Spitze. Diese Korrektur bewirkte zumindest, dass Bielefeld im zentralen Mittelfeld kompakt stand. Allerdings klafften nach der Pause im defensiven Mittelfeld und im direkten Abwehrbereich große Lücken, in die die Bayern (Scholl, Élber, Zickler) vorstießen; freilich schlossen sie ihre Konter fahrlässig nachlässig ab, rannten zudem zu oft ins Abseits. Die Arminia ließ die Bayern- Deckung lediglich bei Breitkreutz' Freistoßknaller an die Latte (90.) ernsthaft zittern. Ansonsten blieben die Bielefelder in der Regel an Oliver Kahns Vorderleuten hängen, weil Arminias Mannschaftsgefüge zu weit auseinandergezogen blieb; weil das Mittelfeld, meist auf einer Linie aufgereiht, sowie die Abwehr nicht nachrückten, um die Bayern in der eigenen Hälfte zu binden. Und weil beide Gäste- Stürmer harmlos blieben.
 
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