Scholl oder Herzog? Otto Rehhagel beantwortete die
Frage der Fragen diesmal mit "Scholl und Herzog", Nerlinger saß
auf der Bank. Beim KSC behielt Nowotny seinen Liberoposten, für den
verletzten Ritter verteidigte Reich, Fink übernahm die Rolle im
defensiven Mittelfeld.
Seltsam pomadig, ja lustlos spulten die Bayern ihr Pensum herunter.
Keine Tempowechsel, keine Überraschungsmomente, keine Ideen - es sei
denn, Scholl führte den Ball. Immer wieder griffen die Münchner durch
die Mitte an, wo Karlsruhe dank des aggressiven und zweikampfstarken
Fink und der herausragenden Manndecker Reich (gegen Klinsmann) und
Schuster (gegen Scholl) kompakt und sicher stand.
Über die beiden Außenbahnen lief nichts - umso unverständlicher, daß
Rehhagel nach einer halben Stunde auch noch Zickler auswechselte,
Kostadinov brachte und somit die ohnehin schon kleinen Räume noch mehr
einengte. Die Einwechslung des Bulgaren, Gift für einen wie Klinsmann.
Auf der anderen Seite durfte der KSC fast unbehelligt sein Konterspiel
aufziehen. Häßler und Bender bewiesen, daß es durchaus auch auswärts
mit zwei Spielmachern geht; die beiden ergänzten sich ideal. Vorne
gewann Dundee jedes Kopfballduell, gerade nach hohen Abschlägen, und
erzielte die vorentscheidenden Tore.
Es berichten Harald Kaiser, Karlheinz Wild und Axel Heiber |