FC Grün-Weiß Piesteritz 3:7 (2:3) FC Bayern München
 
So., 22.08.2004
Freundschaftsspiel
Wittenberg
Piesteritzer Volkspark
 
Taktische Aufstellungen
Tore:  0:1 Santa Cruz (24.), 0:2 Deisler (28.), 0:3 Zé Roberto (29.), 1:3 Klier (36.), 2:3 Dratschmidt (38.), 2:4 Deisler (53.), 2:5 Makaay (58.), 3:5 Buhle (78., Foulelfmeter), 3:6 Hashemian (84.), 3:7 Makaay (87.)
Schiedsrichter:  Jeske (Queis)
Zuschauer:  6.100 (ausverkauft)
Besondere Vorkommnisse:  Fettke hält Elfmeter von Salihamidzic (55.)
 
Analyse

Es ging alles blitzschnell. Sekunden nach dem Abpfiff waren die Spieler des FC Bayern München per kollektivem Spurt von der Rasenfläche des Volksparks Richtung Umkleidekabinen verschwunden, selbst geübte Autogramm-Jäger hatten nicht den Hauch einer Chance, die Signatur ihres Lieblings zu erhalten. Lediglich Manager Uli Hoeneß ging im Pulk der Fans unter, beschützt von Security-Leuten hinterließ er mit flotten Handbewegungen seinen Namenszug auf gereichten Trikots oder Programmheften. Überhaupt: Das Match zwischen den Verbandsliga-Kickern des FC Grün-Weiß Piesteritz und dem deutschen Rekordmeister besaß den erwarteten Volksfest-Charakter. 6100 Zuschauer verwandelten den Volkspark in ein buntes Menschenmeer, der Augenkontakt mit den Stars entschädigte für den Hautkontakt mit dem (oft) unbekannten Nachbarn. Die Traversen waren mit rot-weißen Fahnen geschmückt, National-Keeper Oliver Kahn avancierte in den ersten 45 Minuten zum unumstrittenen Publikums-Magneten. Gastgeber FC Grün-Weiß ließ sich jedoch schon in der Anfangsphase nicht die Show stehlen und drängte die Bajuwaren per konzentriertem Pressing aus der Gefahrenzone. Kevin Gerstmann (5.) und Lars Dratschmidt (7.) kamen zumindest in die Nähe des Bayern-Gehäuses, auf der Gegenseite drängte der Piesteritzer Kapitän Heiko Wiesegart den Münchner Roque Santa Cruz im letzten Moment ab (15.). Der Nationalspieler aus Paraguay war in dieser Phase auffälligster Gäste-Akteur, Grün-Weiß-Keeper Jan Lindemann verhinderte jedoch mit einer tollen Parade einen frühen Rückstand (18.). In der Folgezeit schaltete der FC Bayern einen Gang nach oben, Roque Santa Cruz (24.), Sebastian Deisler (28.) und Zé Roberto (29.) sorgten schnell für klare Verhältnisse. Die Gastgeber ließen sich trotz dieses 0:3-Rückstands nie aus dem Konzept bringen, ihre Angriffsbemühungen wurden in der 36. Minute belohnt. Tobias Klier erkämpfte sich das Leder, Kahn düpiert - sein Jubelschrei war selbst in der letzten Zuschauerreihe zu hören. Kurz danach träumten die Piesteritzer Fans sogar von einer möglichen Sensation. Schuss Nils Naujoks, Kahn konnte den Ball nicht fest halten, Lars Dratschmidt knallte das Streitobjekt in die Maschen. Der Schütze überglücklich: "Von diesem Tor werde ich noch meinen Enkelkindern erzählen." Nach der Pause drängte der deutsche Rekordmeister noch energischer Richtung Grün-Weiß-Gehäuse. Sebastian Deisler (53.), Roy Makaay (58., 87.) sowie Vahid Hashemian (84.) machten den Unterschied zwischen einem Champions-League-Teilnehmer und einem Verbandsliga-Spitzenreiter deutlich, Hasan Salihamidzic scheiterte zudem noch vom Punkt an Kevin Fettke (55.). Grund zum Jubeln hatten die Piesteritzer Anhänger jedoch auch im zweiten Abschnitt. Nach einem Foul an Ronny Zegarek ließ sich der eingewechselte Olaf Buhle die Chance aus elf Metern Torentfernung nicht entgehen (78.). Der Münchner Trainer Felix Magath in der abschließenden Pressekonferenz locker: "Völpke hat gegen uns kein Tor geschossen und Piesteritz gleich drei. Deshalb sind die Grün-Weißen für mich Meisterschafts-Favorit in der Verbandsliga."

 
Quelle: www.naumburger-tageblatt.de