FC Bayern München 2:2 (0:1) FC Maccabi Tel-Aviv
 
Sa., 21.07.2001 Vorbereitungsspiel
Aschheim
 
Taktische Aufstellungen
FC Bayern München: Dreher - Sagnol, R. Kovac, Linke, Lizarazu - Sforza, Fink, Hargreaves - Scholl, Pizarro, Sergio - Trainer: Hitzfeld
Tore: 0:1 Biton (35.), 1:1 Sergio (57.), 2:1 Sergio (61), 2:2 Biton (79.)
Eingewechselt: 46. Wessels für Dreher, 46. Kuffour für Linke, 79. di Salvo für Hargreaves, 79. Salihamidzic für Scholl
Zuschauer: 2.000
Gelbe Karten: R. Kovac
 
Analyse
Analyse: Eine Woche vor Saison-Beginn präsentiert sich der FC Bayern noch nicht in Bestform. Im Testspiel am Samstag gegen den israelischen Meister FC Maccabi Tel-Aviv kamen die Schützlinge von Trainer Ottmar Hitzfeld nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Zweifacher Torschütze war der Brasilianer Paulo Sergio, der phasenweise wieder alte Klasse aufblitzen ließ. Spielpraxis sammeln, so lautete die Devise von Ottmar Hitzfeld, der nach dem verpassten Ligapokal-Finale genau jene Akteure unter Wettkampfbedingungen sehen wollte, die gegen Hertha BSC Berlin nicht oder nur kurz zu Einsatz kamen. Folglich wurde mächtig durchrotiert, gleich zehn „Neue“ standen in der Anfangsformation gegen Tel-Aviv. Spieler wie Oliver Kahn, Stefan Effenberg oder Giovane Élber traten die Reise zum Aschheimer Sportpark erst gar nicht an. Und das Fehlen dieser Leistungsträger wirkte sich auch auf das Spiel des Champions League-Siegers aus, der sich gegen die Israelis recht schwer tat. Die erste Chance bot sich Ersatz-Kapitän Mehmet Scholl, der in der 10. Minute mit einem 25-Meter-Freistoß an Maccabi-Keeper Strauber scheiterte. Sechs Minuten später vereitelte Strauber die nächste Chance durch Hargreaves, der nach schönem Zuspiel von Paulo Sergio plötzlich frei vor dem Torwart stand. Nach den ersten 15 Minuten wurden die Israelis mutiger und übernahmen immer mehr die Initiative. Gleichzeitig schlichen sich bei den Bayern einige Missverständnisse und Abspielfehler ein. So kam Maccabi zu einigen guten Chancen durch Nimny (17., 23.) und Dogu (19.). Auf der Gegenseite setzte zunächst Pizarro einen Kopfball neben das Tor, dann scheiterte Fink mit einem herrlichen Flugkopfball (33.). Im Gegenzug fiel dann das überraschende, aber nicht unverdiente 1:0 für die Gäste. Nach einer Flanke von der linken Seite nutzte Biton einen Abwehrfehler zur Führung (35.). Nur fünf Minuten später hätte Wadjinsky beinahe das 2:0 erzielt, doch Bernd Dreher lenkte den 30-Meter-Schuss mit den Fingerspitzen zur Ecke. Nach dem Seitenwechsel kamen Wessels und Kuffour neu ins Team, Linke und Dreher blieben in der Kabine. Doch die ganze Mannschaft spielte plötzlich wie ausgewechselt. Die Spieler gingen nun aggressiver zu Werke, und auch spielerisch lief es besser beim Rekordmeister. In der 57. Minute folgte dann der Lohn der Mühen. Nach einer Scholl-Flanke erzielte der engagiert spielende Paulo Sergio den 1:1-Ausgleich. Doch die Bayern gaben sich damit nicht zufrieden. Nur vier Minuten später schloss erneut Sergio eine Traumkombination zwischen Scholl, Pizarro und Sforza zum 2:1 ab. Im Anschluss hatte Neuzugang Claudio Pizarro zweimal die Gelegenheit, die Führung weiter auszubauen. Zunächst schoss er in der 72. Minute nach einem Fink-Flugkopfball den Ball aus kurzer Distanz vorbei, drei Minuten später drosch er dann freistehend vor Strauber das Leder über das Tor. Maccabi kam nur noch einmal gefährlich vor das Bayern-Tor – doch das reichte zum 2:2-Ausgleich. Biton nutzte einen Abstimmungsfehler zwischen Kuffour und Wessels zu seinem zweiten Treffer (76.). Danach passierte nicht mehr viel. Beide Teams wechselten noch mal aus. Bei den Bayern kamen di Salvo und Salihamidzic für Scholl und Hargreaves, Tel-Aviv wechselte sogar gleich neun Mal aus.
Fazit: Große Schlüsse sind aus diesem Spiel nicht zu ziehen, dazu fehlten zu viele wichtige Akteure. Einige Spieler wirkten nach der harten Vorbereitung zudem etwas müde, es fehlte noch die letzte Spritzigkeit. So ist diese Partie sieben Tage vor dem ersten Pflichtspiel bei Borussia Mönchengladbach nur als weitere „Trainingseinheit unter Wettkampfcharakter“ zu bezeichnen. In einer Woche wird mit großer Sicherheit eine andere Bayern-Elf auf dem Platz stehen.
 
Quelle: www.fcbayern.de