FC Bayern München 3:0 (1:0) VfL Wolfsburg
 
Sa., 19.12.1998
Bundesliga
18.Spieltag
München
Olympiastadion
     
Taktische Aufstellungen
FC Bayern München: Kahn (3) - Babbel (3,5), Linke (3) - Matthäus (3,5), Lizarazu (2,5) - Strunz (2,5), Jeremies (2,5) - Effenberg (3,5) - Basler (3,5) - Jancker (2,5), Élber (2) - Trainer: Hitzfeld
VfL Wolfsburg: Reitmaier (2) - Thomsen (4,5), Ballwanz (3,5), Kryger (5,5) - Nowak (4), Dammeier (3,5), Stammann (3,5) - Greiner (4,5) - Akonnor (5) - Präger (4), Baumgart (5) - Trainer: Wolf
Tore:  1:0 Jancker (40., Kopfball, Vorarbeit Lizarazu), 2:0 Élber (86., Kopfball, Strunz), 3:0 Salihamidzic (90., Foulelfmeter, Effenberg)
Eingewechselt:  74. Salihamidzic für Basler, 83. Fink für Matthäus, 88. Bugera für Jancker - 54. Reyna (5) für Akonnor, 54. Kapetanovic (4) für Greiner, 76. Breitenreiter für Dammeier
Chancenverhältnis: 11:2
Eckenverhältnis: 16:1
Schiedsrichter: Fröhlich (Berlin), Note 5 - stoppte fälschlich einen Alleingang Prägers wegen angeblichen Abseits (36.), übersah eine Notbremse Krygers an Élber (69.), dazu eine nicht berechtigte Gelbe Karte für Breitenreiter (80.)
Zuschauer: 39.000
Gelbe Karten: Babbel - Breitenreiter, Nowak, Präger, Reyna
Spielnote: 3,5
Spieler des Spiels: Élber - Großartig im Durchsetzungsvermögen, machte mit seinem direkten Bewacher Kryger, was er wollte. Erzielte das 2:0, vergab aber zu viele Chancen.
 
Analyse

Personal: Bayern-Trainer Hitzfeld änderte seine Formation auf drei Positionen. Für Kuffour gab Babbel (in Gladbach gesperrt) den zweiten Manndecker, Matthäus kehrte auf die Liberoposition zurück. Da Jeremies deshalb ins Mittelfeld rückte, fiel Fink aus dem Team. Auf der linken Außenbahn ersetzte Lizarazu (nach Oberschenkelverhärtung) Tarnat (Virus). Auch VfL-Coach Wolf baute um: Statt Juskowiak (Innenbanddehnung im Knie) stürmte Baumgart, Stammann ersetzte Kapetanovic auf der linken Bahn.

Taktik: Bei den Bayern spielte Matthäus betont vor der Abwehr, die Manndecker Babbel und Linke übergaben Baumgart und Präger. Strunz (rechts) und Jeremies auf den nominell defensiven Mittelfeldpositionen erarbeiteten sich gegen Dammeier und Akonnor ein offensives Übergewicht. Lizarazu (defensiv links) und Basler (offensiv rechts) besetzten die Außenbahnen. Effenberg als Spielgestalter wurde von Nowak beschattet. Élber und Jancker befanden sich in der starren Obhut Krygers und Thomsens, überall auf dem Platz. Stammann war mit Baslers Bewachung ausgelastet.

Spielverlauf: Die Wolfsburger, auf Konter eingestellt, versuchten, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. Die Bayern versuchten sich im Kurzpassspiel - besser: Ballgeschiebe; es fehlte aber lange an Bewegung und Laufbereitschaft. Zudem machten die Wolfsburger durch geschicktes kollektives Verschieben die Räume eng. Effenberg in der Zentrale unterlief so mancher Fehlpass und Ballverlust. Vor allem die unmittelbaren Angreifer Jancker - emsig, mit technischen Schwächen - sowie der auffällige Élber bemühten sich um die offensiven Akzente, erfolgreich nach Flanken. Jeremies, in der Defensive unterfordert, wurde mehr und mehr zum Antreiber. Ohne alles geben zu müssen, dominierten die Bayern; die Wolfsburger waren zu zweikampfschwach und hemmten ihr Aufbauspiel mit vielen Ballverlusten. Die Spielgestalter Akonnor und Reyna brachten die Spitzen Präger (er leitete fahrlässig den zweiten Bayern-Treffer ein) und Baumgart nie in Position.

Fazit: Ein nie gefährdeter, auch in dieser Höhe angebrachter Sieg des Tabellenführers. Die zaghaften, harmlosen Wolfsburger hatten keine Chance.

 
Quelle: www.kicker.de