FC Bayern München 2:0 (0:0) VfB Stuttgart
 
Sa., 14.11.1998
Bundesliga
13.Spieltag
München
Olympiastadion
     
Taktische Aufstellungen
FC Bayern München: Kahn (2) - Babbel (3), Matthäus (3), Kuffour (3) - Strunz (3), Lizarazu (2) - Jeremies (2) - Basler (3,5), Effenberg (3,5) - Daei (3,5), Élber (3) - Trainer: Hitzfeld
VfB Stuttgart: Wohlfahrt (2) - Thiam (4), Verlaat (2,5), Berthold (2,5) - T. Schneider (3,5) - Soldo (2,5), T. Rost (2,5) - Lisztes (4,5) - Balakov (4) - Akpoborie (5), Bobic (4,5) - Trainer: Schäfer
Tore:  1:0 Effenberg (49., Linksschuss, Vorarbeit Élber), 2:0 Daei (90., Rechtsschuss, Élber)
Eingewechselt:  65. Salihamidzic für Basler, 66. Fink für Effenberg, 78. Linke für Matthäus - 61. Poschner für T. Schneider, 77. Ristic für T. Rost
Chancenverhältnis: 10:3
Eckenverhältnis: 9:5
Schiedsrichter: Jansen (Essen), Note 4,5 - entschied in einigen Szenen falsch: Élbers Tor war korrekt, Rosts Halten gegen Élber im Strafraum blieb ungeahndet; Matthäus, Berthold, Strunz leisteten sich gelbwürdige Fouls; Größe zeigte der Schiedsrichter, als er Verlaats Platzverweis zurücknahm
Zuschauer: 63.000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Babbel, Élber - Berthold, T. Schneider, Wohlfahrt
Spielnote: 3,5
Spieler des Spiels: Jeremies - Lauf- und zweikampfstark, erledigte seine Defensivaufgaben fehlerfrei in einem Spiel ohne extrem herausragende Akteure.
 
Analyse

Personal: Hitzfeld veränderte sein Team gegenüber dem Derby auf zwei Positionen: Babbel verteidigte für Linke, Daei kam für Zickler in den Angriff. Beim VfB gab es nach der Heimpleite gegen Wolfsburg vier Änderungen: Verlaat gab den Libero statt Soldo, der ins defensive Mittelfeld rückte. Dort brachte Schäfer links Schneider, Lisztes wechselte auf die rechte Bahn, Rost kam als defensiver Mann fürs Zentrum. Djordjevic, Zeyer und Poschner mussten auf die Bank. Bobic stürmte statt Ristic.

Taktik: Der VfB richtete sein Spielsystem nach dem Gegner aus: Schneider kümmerte sich um Basler, Thiam und Berthold übernahmen Élber und Daei im Raum, Rost schirmte Effenberg ab. Durch die neue Raumaufteilung ergab sich auf der linken Defensivseite eine Lücke, so dass auch Balakov Defensivaufgaben zufielen. Bei den Bayern übergaben Kuffour und Babbel die VfB- Spitzen, Jeremies beschattete Balakov bei dessen Vorstößen. Während die Münchner die Gäste zuweilen in deren Hälfte attackierten, ließen sich die Schwaben meist zurückfallen, gewährten den Bayern wenig Freiraum und setzten auf Konter.

Spielverlauf: Bis zu Effenbergs Führungstreffer ging das Stuttgarter Defensivkonzept auf: Die Münchner im zentralen Bereich mit einer hohen Fehlpass-Quote (Effenberg) fanden lange nicht richtig ins Spiel, versäumten es mehr über die Außenpositionen zu spielen, wo Lizarazu gegen Lisztes klare Vorteile hatte und Strunz oft ohne Gegenspieler war. Insgesamt mangelte es an Bewegung. Der VfB wurde selten gefährlich, da die Spitzen vergeblich auf Zuspiele in den Strafraum warteten und die wenigen Konterversuche meist schon im Mittelfeld versandeten. Nach dem 1:0 versuchten die Gäste, das Spiel nach vorne zu verstärken: Poschner kam als offensivere Variante auf der linken Seite, Ristic als dritte Spitze, Verlaat rückte ins Mittelfeld vor. Hitzfeld reagierte, brachte in Linke für Matthäus einen dritten Manndecker, Jeremies rückte als Organisator in die nun geschaffene Viererreihe zurück. In der Schlussphase vergaben die Bayern gegen die im Angriff weiter harmlosen Schwaben mehrere beste Konterchancen.

Fazit: Ein aufgrund der größeren Anzahl von Torchancen verdienter Arbeitssieg der Bayern.

 
Quelle: www.kicker.de