Hertha BSC Berlin 1:0 (0:0) FC Bayern München
 
Sa., 21.11.1998
Bundesliga
14.Spieltag
Berlin
Olympiastadion
 
Taktische Aufstellungen
Hertha BSC Berlin: Kiraly (1,5) - Rekdal (3), H. Herzog - Veit (3), van Burik (3) - Tretschok (3), Mandreko (4) - Covic (4) - Wosz (3) - Preetz (2,5), Tchami (5) - Trainer: Röber
FC Bayern München: Kahn (3) - Matthäus (3) - Babbel (4), Helmer (3) - Jeremies (3), Lizarazu (3) - Fink (3,5), Tarnat (3,5) - Salihamidzic (4), Zickler (3,5) - Daei (5) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  1:0 Preetz (68., Linksschuss, Vorarbeit Tretschok)
Eingewechselt:  6. Sverrisson (3) für H. Herzog, 46. Dardai (3,5) für Mandreko, 59. Hartmann (3) für Tchami - 61. Élber für Salihamidzic, 67. Basler für Jeremies, 75. Jancker für Zickler
Chancenverhältnis: 6:10
Eckenverhältnis: 4:5
Schiedsrichter: Kemmling (Kleinburgwedel), Note 4 - lag falsch beim Feldverweis für Van Burik, der unverkennbar den Ball gespielt hatte
Zuschauer: 76.000 (ausverkauft)
Gelb-Rote Karten: van Burik (58.)
Gelbe Karten: Jeremies, Kahn, Salihamidzic
Spielnote: 3,5
Spieler des Spiels: Kiraly - Herthas Torhüter gab nach der heftigen Kritik der Vorwochen die beste Antwort ­ er hielt alles.
 
Analyse

Personal: Bei den Berlinern fielen Schmidt und Thom verletzt aus. Nach seiner Rot-Sperre kehrte Wosz ins zentrale Mittelfeld zurück, Mandreko rückte ebenfalls ins Team. Bayern- Coach Hitzfeld mischte etwas kräftiger: Für Effenberg (Rückenverletzung) spielte Tarnat. Strunz und Basler landeten auf der Bank, dafür spielten Fink und Salihamidzic. Vorne außerdem Zickler für Élber, hinten Helmer für Kuffour.

Taktik: Die Bayern traten ohne echten rechten Mittelfeld-Außen an, so dass sich daraus mehrere Verschiebungen ergaben. Mandreko rückte zwangsläufig von außen auf die Halb-Position, Veit und Van Burik übernahmen Zickler sowie Salihamidzic, die bei den Münchnern hinter Spitze Daei als Offensiv-Paar operierten. Rekdal und Herzog, nach dessen früher Verletzung Sverrisson, spielten bei den Berlinern auf einer Höhe.

Spielverlauf: Die Bayern dominierten die Partie über weite Strecken. Mit ihrem variablem Aufbauspiel stellten sich auch frühzeitig gute Einschußmöglichkeiten ein. Die vielleicht beste davon verpasste Lizarazu (19.) nach Jeremies-Zuspiel. Eine verpasste Chance mit Folgen. Hertha ließ sich in dieser Phase die taktische Grundordnung weitgehend von den Bayern aufdiktieren. Gefährlich wurde der Gastgeber hauptsächlich nur bei Standardsituationen. Vorne gab es zunächst für Preetz und Tchami kaum ein Durchkommen, wobei letzterer in Situationen Mann gegen Mann immer den kürzeren zog. Eindrucksvoll: Herthas Keeper Kiraly strahlte von der ersten Minute an Sicherheit aus - eine starke Leistung. Richtungweisend für die gesamte Partie war aber der Feldverweis von Van Burik (58.) - der numerische Vorteil geriet für die Bayern in Wahrheit zum Nachteil. Röber nahm den enttäuschenden Tchami raus, der eingewechselte Hartmann spielte dafür fortan in der Van Burik- Rolle, Rekdal rückte vor die Abwehr. Folge: Hertha stand hinten sicher, deckte mit überfallartigen Vorstößen und engagiertem Einsatz zudem Schwächen in der sorglosen Bayern-Hintermannschaft auf. Siehe SiegTore: Babbels schwaches Zuspiel auf den gerade eingewechselten Basler, der reagierte ebenso wie später allenfalls halbherzig, bei Tretschoks Pass auf Preetz unterliefen Helmer und Matthäus zudem noch Stellungsfehler.

Fazit: Ein glücklicher Sieg, den sich Hertha durch Kampfgeist und Moral sicherte. Bayern scheiterte an Unkonzentriertheit und mangelnder Chancenverwertung.

 

Quelle: www.kicker.de