Hamburger SV 0:2 (0:2) FC Bayern München
 
Sa., 13.03.1999
Bundesliga
22.Spieltag
Hamburg
     
Taktische Aufstellungen
Hamburger SV: Butt (5) - Vogel (4,5) - Fischer (4), Hoogma (4), Hertzsch (4) - F. Ernst (5), Gravesen (3) - Groth (2), Hollerbach (4) - Yeboah (3,5), Dembinski (4) - Trainer: Pagelsdorf
FC Bayern München: Kahn (2,5) - Matthäus (3) - Babbel (3,5), Kuffour (3) - Strunz (3), Tarnat (3) - Jeremies (2), Effenberg (3) - Basler (3) - Élber (3,5), Salihamidzic (3) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  0:1 Butt (12., Eigentor), 0:2 Salihamidzic (41., Rechtsschuss)
Eingewechselt:  38. Kirjakow (4) für F. Ernst, 38. Curtianu (3) für Hertzsch, 65. Doll für Dembinski - 44. Daei (4,5) für Élber, 46. Fink (4) für Jeremies, 46. Zickler (5) für Strunz
Chancenverhältnis: 9:10
Eckenverhältnis: 4:10
Schiedsrichter: Krug (Gelsenkirchen), Note 5 - sehr guter Beginn, ordentliches Ende, dazwischen Konfusion pur, Probleme beim Strafmaß, hätte Babbel wegen seiner Tätlichkeit an Hollerbach Rot zeigen müssen, hätte das 0:2 nicht anerkennen dürfen wegen des Élber-Fouls an Butt
Zuschauer: 28.600 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Fischer, Hollerbach - Babbel, Effenberg, Fink
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Jeremies - Mittelfeldmotor bei den Bayern. Diesmal sogar noch wirkungsvoller als Effenberg.
 
Analyse

Personal: Der HSV wieder mit Hertzsch (nach Adduktorenverletzung) und Vogel (nach Sperre). Auch Hoogma (Knieprobleme überwunden) dabei. Fischer von Beginn an nominiert. Bei den Bayern rotierten diesmal Lizarazu und Jancker, die in München blieben. Dafür starteten Tarnat und Salihamidzic. Zudem kam Kuffour für Linke.

Taktik: Veränderte Defensivtaktik der Hausherren gegen die Dreierspitze der Münchner. Pagelsdorf ließ eine angedeutete Viererkette spielen, zog Fischer auf der rechten Außenbahn als Bewacher von Salihamidzic zurück. Mitunter rückte Vogel auch hinter die Kette, agierte als klassischer Libero. Dieses konservative System wurde erst recht nach der Hertzsch-Auswechselung umgesetzt, als Gravesen ins Abwehrzentrum ging und Hoogma den linken Außenpart übernahm. Mit der Nominierung eines zusätzlichen Abwehrspielers opferte Pagelsdorf den Spielmacher: Curtianu zunächst auf der Bank. Die Bayern mit bekannter Spielweise: Dreierkette in der Deckung, wobei Matthäus je nach Situation auf einer Linie, vor oder hinter der Abwehr agierte. Basler als dritte Spitze, sozusagen als hängender Rechtsaußen. Auffällig und ein wenig anders in den Nuancen diesmal die Rollenverteilung im Mittelfeld: Jeremies halbrechts, Effenberg halblinks auf einer Höhe. Tarnat und Strunz auf den Außenbahn ein bißchen nach hinten versetzt. Später ein Tausch: Als der dritte Sturm mit Zickler und Daei kam, rückte Salihamidzic auf die Strunz-Position. Fink ersetzte Jeremies.

Spielverlauf: Die Gäste mit gutem Start. Druckvoll und aggressiv. Der HSV anfangs nicht auf dem Platz. Probleme mit der neuen Abwehrvariante. Probleme auch im Mittelfeld, wo Ernst (Mitschuld beim 0:1) ausfiel, das spielerische Element ohne Curtianu vergeblich gesucht, nur von Groth repräsentiert wurde. Die cleveren Bayern wollten das Spiel ohne große Kraftanstrengung nach Hause schaukeln, was nicht gelang. Dafür gibt es zwei Gründe: Einmal vergaben Daei, Zickler und auch Basler gute Konterchancen. Zudem der HSV mit Curtianu und später dem Rückkehrer Doll bissiger und stärker. Nun spielten auch die Hanseaten Fußball. Und sie verhinderten somit eine deutlichere Schlappe.

Fazit: Verdienter Sieg der Bayern, die ihre Klasse und Cleverness demonstrierten, nach der Pause weitgehend die Partie kontrollierten. Der HSV nur in der zweiten Halbzeit ein ebenbürtiger Gegner.

 
Quelle: www.kicker.de