FC Schalke 04 1:3 (1:2) FC Bayern München
 
Sa., 17.10.1998
Bundesliga
8.Spieltag
Gelsenkirchen
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Taktische Aufstellungen
FC Schalke 04: Schober (3) - Eigenrauch (4), van Hoogdalem (4) - Müller (3,5) - Held (4), Nemec (3,5), Kmetsch, Büskens (3) - van Kerckhoven (4) - Hami (4), Eijkelkamp (3) - Trainer: Stevens
FC Bayern München: Kahn (3) - Linke (3,5), Jeremies (2), Helmer - Babbel (3,5), Fink (3), Lizarazu (3,5) - Effenberg (5) - Basler (4) - Jancker (4), Élber (5) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  0:1 Eigenrauch (3., Eigentor), 0:2 Basler (15., direkter Freistoß, Rechtsschuss), 1:2 Eijkelkamp (20., Linksschuss, Vorarbeit Müller), 1:3 Jancker (65., Rechtsschuss, Zickler)
Eingewechselt:  14. Kliouev (5) für Kmetsch, 68. Latal für Müller, 71. Wolf für Kliouev - 22. Kuffour (3,5) für Helmer, 58. Zickler (3) für Élber, 84. Tarnat für Basler
Chancenverhältnis: 4:5
Eckenverhältnis: 5:1
Schiedsrichter: Strampe (Handorf), Note 2,5 - hätte Lizarazu für sein Trikotziehen gegen Latal Gelb zeigen müssen, ansonsten unauffällig sicher
Zuschauer: 62.109 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Nemec, Wolf - Basler, Fink, Jeremies, Kuffour
Spielnote: 4
Spieler des Spiels: Jeremies - Fand sich zunächst nur schwer auf der Liberoposition zurecht, war nach der Pause aber Turm in der Abwehrschlacht, fing viele Schalker Angriffe mit klugem Stellungsspiel ab.
 
Analyse

Personal: Schalke mit nur einer Änderung: Eijkelkamp kehrte für Pereira ins Team zurück. Die erhoffte Rückkehr von Thon scheiterte an dessen Leistenproblemen (siehe auch Story auf dieser Seite). Bei den Bayern kamen Helmer und Basler für Matthäus und Salihamidzic ins Team. Jeremies übernahm den Liberoposten, Helmer lief als Manndecker auf, Babbel rückte ins rechte defensive Mittelfeld, sicherte gemeinsam mit Fink ab. Effenberg sollte die Konter einleiten (was nur in seltenen Ausnahmefällen gelang), Élber, Jancker und Basler sie abschließen (was nur Jancker nach der Pause glückte).

Taktik: Die Schalker zogen Müller vor die Abwehr, wollten damit Überzahl im Mittelfeld schaffen, versuchten es in der Abwehr wieder mit fester Zuordnung: Eigenrauch kümmerte sich um Élber, Van Hoogdalem um Jancker, Büskens nahm sich Baslers an, Kmetsch war direkt Bayerns Spielgestalter Effenberg zugeordnet. In der Offensive spielte Eijkelkamp in der Spitze, Hami (über rechts) und Van Kerckhoven (über links) sollten in den Strafraum vorstoßen und den Holländer unterstützen. Die Bayern waren nur nominell offensiv ausgerichtet, zogen sich aber weit zurück, überließen den Schalkern das Mittelfeld. Die Folge: Von der 20. bis zur 60. Minuten war der Tabellenführer im Parkstadion nicht ein einziges Mal torgefährlich, musste sich im Gegenteil einem Schalker Powerplay erwehren, das nur durch Unzulänglichkeiten der Gastgeber vor dem Bayern-Tor nicht zum Erfolg führte.

Spielverlauf: Ein Eigentor von Eigenrauch und ein Kunstschuss von Basler (seine einzig gute Szene im ganzen Spiel) entschieden das Spiel frühzeitig. Zwar gaben die kämpferisch und in der Raumaufteilung deutlich besseren Gastgeber nie auf, schnürten die abwartenden Bayern über weite Phasen in dessen Hälfte ein, scheiterten aber wieder einmal an ihrer Abschlussschwäche. Die Münchener hatten vor der Pause große Probleme, standen nach dem Seitenwechsel in der Abwehr allerdings sicher, taten sich mit ihren Kontern (Ausnahme: das 1:3) aber schwer, weil sie im Spielaufbau zu ungenau und zu nachlässig waren.

Fazit: Ein schmeichelhafter aber ungefährdeter Erfolg der Bayern, der weniger eigener Stärke als Schalker (Torschuß-)Schwäche zuzuschreiben war.
 
Quelle: www.kicker.de