Personal: Gegenüber dem Stadtderby am
vergangenen Sonntag (1:1 gegen 1860) änderte Ottmar Hitzfeld seine Elf
auf vier Positionen: Helmer, Basler, Zickler und Fink kehrten zurück,
Scholl, Strunz, Matthäus und Linke blieben (zunächst) draußen. Die
Gladbacher Mannschaft wies gegenüber dem 5:2-Sieg gegen Wolfsburg diese
Neuerungen auf: Andersson und Paßlack fehlten, dafür begannen Asanin
und Hausweiler.
Taktik: Beim FC Bayern interpretierte der nicht frisch wirkende
Jeremies den Innenverteidiger extrem vor der Dreierreihe, Babbel
(rechts) und Helmer (links) übernahmen auf ihrer Seite. Salihamidzic
als Abschirmdienst für Basler hatte lange Zeit Probleme im
Defensivverhalten. Basler verließ oft den rechten Flügel und gefiel
mit klugem Zuspiel.
Die Gladbacher Abwehr - mit drei sich im Raum zuordnenden Deckern und
Libero Schneider - wurde meist zur Viererkette verbreitert, weil
Schneider auf Linie oder davor rückte. Im Mittelfeld bildeten Sopic,
Hausweiler und Asanin die flexible Defensivreihe, Witeczek hatte alle
Freiheiten. Im Angriff bewegte sich Polster zu wenig, der flinke
Pettersson kam meist über die linke Flanke.
Spielverlauf: Den Knackpunkt brachte der Platzverweis für Kahn.
Plötzlich spielten die zuvor bewegungslahmen Bayern wie elektrisiert.
Nach dem 1:2- Rückstand schienen sie dennoch zur Gegenwehr nicht mehr
imstande, die meisten Münchner machten einen müden und wenig
engagierten Eindruck. Die Borussen nutzten jedoch in Überzahl zuwenig
die Räume und leisterten sich den Luxus, ihre guten Schußchancen
(Witeczek, Pettersson, Reiter) zur absoluten Entscheidung nicht zu
verwerten. Und dann begünstigten sie mit krassen Patzern in der Abwehr
(Eberl, Hausweiler, Enke) die Bayern-Treffer.
Fazit: Ein rassiges, höchst emotionalisiertes, hochinteressantes
Spiel gewannen die Bayern dank der individuellen Klasse ihrer Spieler,
dank zähen Willens und dank Gladbacher Unvermögens.
Es berichten Günter Wiese und Karlheinz Wild |