Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:2) FC Bayern München
 
Mi., 16.12.1998
Bundesliga
12.Spieltag
Mönchengladbach
BökÉlberg
-Stadion
 
Taktische Aufstellungen
Borussia Mönchengladbach: Enke (4) - Asanin (4,5), Andersson (3,5), Klinkert (3,5) - Eichin (5), M. Schneider (5) - Hausweiler (5,5), Ketelaer (4,5) - Pflipsen (4,5) - Pettersson (5), Polster (5) - Trainer: Bonhof
FC Bayern München: Kahn (3) - Linke (3), Jeremies (2,5), Kuffour (3) - Strunz (2), Fink (2,5), Effenberg (1,5) - Basler (2), Tarnat (1,5) - Jancker (4), Élber (4) - Trainer: Hitzfeld
Tore:  0:1 Effenberg (8., Rechtsschuss, Vorarbeit Tarnat), 0:2 Effenberg (27., Foulelfmeter, Strunz)
Eingewechselt:  52. Feldhoff (5) für Polster, 68. Anagnostou für Eichin - 68. Salihamidzic für Jancker, 72. Helmer für Jeremies, 78. Bugera für Basler
Chancenverhältnis: 2:8
Eckenverhältnis: 5:5
Schiedsrichter: Krug (Gelsenkirchen), Note 2 - souverän und zurückhaltend, hatte keine Mühe mit dem fairen Spiel
Zuschauer: 34.500 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Ketelaer, Pettersson - Jeremies
Spielnote: 3,5
Spieler des Spiels: Effenberg - Führte glänzend Regie im Mittelfeld: Klares Paßspiel, dynamische Antritte, große Übersicht ­ und darüberhinaus zweifacher Torschütze.
 
Analyse

Personal: Beide Mannschaften mit je drei Änderungen: Mönchengladbach ohne Witeczek (Adduktorenabriß, er muss mit acht Wochen Pause rechnen), Sopic (Gelb-Rot-Sperre) und Wynhoff (Bänderdehnung im Knie), dafür kamen Eichin, Schneider und Petterson ins Team. Für die Gastgeber - zehn verletzte und zwei gesperrte Spieler - war es wahrlich das letzte Aufgebot. Bei den Bayern standen Kuffour, Strunz und Fink neu in der Anfangsformation für Babbel (Gelbsperre), Lizarazu (Oberschenkelverhärtung) und Matthäus (siehe Story).

Taktik: Gladbach in der Innenverteidigung mit klarer Manndeckung: Asanin kümmerte sich um Élber, Klinkert nahm sich Jancker an. Im Zentrum versuchte Eichin, die Kreise von Effenberg einzuengen. Auch auf den Flügeln klare Zuordnungen: Ketelaer gegen Basler sowie Hausweiler gegen Tarnat. Libero Andersson verließ nach dem frühen Rückstand bald seine Position, um sich vermehrt ins Aufbauspiel einzuschalten. Auf der anderen Seite rückte Jeremies aus der Dreier-Kette häufig ins Mittelfeld vor, Fink kümmerte sich meistens um Pflipsen.

Spielverlauf: Die Bayern bestimmten den Rhythmus, hatten souverän und zweikampfstark jederzeit alles im Griff. Sie spielten geschickt über die Flügel, zogen das Geschehen in die Breite und hatten die klar bessere Raumaufteilung. Viel lief über Tarnat, mit dem Hausweiler nicht zurecht kam. Noch krasser war, welche enormen Probleme Eichin mit Effenberg hatte, der die Szenerie kontrollierte und das Tempo vorgab. Gegen die nach dem frühen 0:1 konfus wirkenden Gladbacher verschob sich der Spitzenreiter geschickt Richtung Ball, erzielte stets Überzahlsituationen, so dass die Platzherren kaum Anspielmöglichkeiten fanden. Nach der Pause spielten die Bayern kraftsparend und beschränkten sich darauf, ihre große Klasse anzudeuten. Der Borussia blieben angesichts der eigenen Unzulänglichkeiten nur Verzweiflungsschüsse, Kombinationen in den gegnerischen Strafraum oder gar Torchancen gab es nur wenige. Anders die Gäste: Wenn sie Ernst machten, wurde es sofort gefährlich. Doch Élber, Jancker und Basler vergaben gute Möglichkeiten.

Fazit: Bayern beherrschte die Borussia - auch mit angezogener Handbremse nach der Pause - ganz klar, hatte die völlig überforderten Gastgeber jederzeit fest im Griff.

 
Quelle: www.kicker.de