FC Bayern München - VfB Stuttgart 2:0 (0:0)
Sa., 26.07.1997: Finale im Liga-Pokal in Leverkusen
FC Bayern München: Kahn - Matthäus - Helmer, Babbel - Strunz, Nerlinger, D. Hamann, Lizarazu - Basler, Rizzitelli, Élber - Trainer: Trapattoni
VfB Stuttgart: Wohlfahrt - Soldo - Haber, Berthold - Hagner, Yakin, Balakov, Poschner, Legat - Bobic, Akpoborie
Tore: 1:0 Basler (56.), 2:0 Élber (71.)
Eingewechselt: 59. Scholl für Basler, 65. Jancker für Rizzitelli, 86. Fink für D. Hamann
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Jansen (Essen)
Gelbe Karten: Helmer, D. Hamann - Soldo
 
Analyse
Mario Basler und Giovane Élber haben den FC Bayern München zum ersten Ligapokal-Sieger im deutschen Fußball gekürt. In einem über weite Strecken glanzlosen Finale setzte sich der Deutsche Meister am Samstag abend vor 15000 Zuschauern im Leverkusener Ulrich Haberland-Stadion mit 2:0 (0:0) gegen Pokalsieger VfB Stuttgart durch. Ein Sonntagsschuß von Basler aus 30 Metern (56.) leitete den verdienten Münchner Sieg ein, den der Brasilianer Élber (71.) gegen seine ehemaligen Mitspieler abrundete. Der Final-Erfolg eine Woche vor Saisonbeginn in der Bundesliga beschert den Münchnern eine Prämie von 1,5 Millionen Mark, Verlierer Stuttgart muß sich mit der Hälfte dieser Summe begnügen.
Obwohl beide Mannschaften praktisch in Bestbesetzung aufliefen, bekamen die Zuschauer eine Halbzeit lang nur einen recht biederen Sommerkick geboten. Der Ex-Stuttgarter Élber konnte sich gegen seine ehemaligen Kollegen Haber und Berthold ebensowenig in Szene setzen wie Élber-Nachfolger Akpoborie im VfB-Trikot, der gegen Helmer und Babbel keinen Stich machte. Bezeichnend für die Harmlosigkeit der Schwaben war, daß Bayern-Keeper Kahn in den ersten 45 Minuten nicht einen Ball parieren mußte. Bei der einzigen VfB-Gelegenheit grätschte Matthäus (9.) in einen Schußversuch von Bobic.
Weitaus mehr zu tun hatte die Stuttgarter Hintermannschaft, in der Soldo den leicht angeschlagenen Verlaat als Libero vertrat. Der Niederländer hatte sich am Freitag im Abschlußtraining eine Muskelverhärtung im Oberschenkel zugezogen und wurde von Trainer Löw geschont. Doch außer zwei Distanzschüssen von D. Hamann (19./22.), die VfB-Schlußmann Wohlfahrt jeweils entschärfen konnte, brachten auch die Münchner zunächst nur wenig zustande.
Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern, als die Bayern das Tempo forcierten. Bei einem Pfostenschuß (55.) deutete Élber erstmals seine Torgefährlichkeit an. 60 Sekunden später zog Basler aus 30 Metern ab und traf zum 1:0 genau in den Torwinkel. Danach übernahm der Rekordmeister endgültig das Kommando und wurde mit dem zweiten Treffer durch Élber (71.) belohnt, der ein Solo gekonnt abschloß.
 
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