Jetzt wird es schwer für den HSV! Durch die
0:2-Niederlage gegen die abgeklärteren Bayern bleiben die Hamburger mit
zwei Punkten im Tabellenkeller, sind jetzt sogar Vorletzter. Die Münchner
dagegen liegen mit sieben Zählern auf Rang drei. Die Spitzengruppe ist
erreicht.
Frank Pagelsdorf hatte den HSV auf einigen Positionen im Vergleich zum
Pokalspiel (3:1 in Nordhausen) umgestellt: Schnoor spielte den zentralen
Abwehrspieler (siehe Story) anstelle von Vogel, Salihamidzic wurde von
seiner Stürmerposition in die Spielmacher-Rolle Cardosos (hinter den
Spitzen) zurückgezogen, dafür debütierte im Angriff Neuzugang
Dembinski. Spörl rückte auf die rechte Seite (für Schopp), der sich
auf der Bank wiederfand. Zeyer sollte im defensiven Mittelfeld neben
Kmetsch die Lücken schließen.
Auch die Bayern hatten einige Änderungen zum lockeren Pokalauftritt
gegen Waldberg (16:1) vorgenommen. Der wiedergenesene Matthäus gab den
Abwehrchef, Helmer rückte auf den Manndeckerposten und Kuffour auf die
Bank. Nerlinger schlüpfte in die Strunz-Rolle, Fink war für Scholl ins
Team gekommen und im Sturm vertraute Trapattoni auf Rizzitelli anstelle
von Jancker.
Die Abwehr der Münchner, in der die Decker ihre Gegenspieler Dembinski
und Weetendorf übergaben, wirkte unter Druck nicht immer sattelfest. Da
machte auch Torhüter Kahn keine Ausnahme. Gut funktionierte dagegen das
Wechselspiel zwischen Basler und D. Hamann. Wenn Basler in die Zentrale rückte,
ging D. Hamann auf die rechte Bahn. Beim 0:1 zahlte sich dieses
Verwirrspiel aus, als Basler nach einem Schuß Élbers frei vor dem Tor
auftauchte und keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu drücken.
Mit diesem Treffer wurde die gute Anfangsphase des HSV ad absurdum geführt.
Es war die erste Chance der Münchner, nach einer druckvollen Phase der
Hanseaten.
Druckvoll deshalb, weil sich Salihamidzic sehr beweglich präsentierte,
Jepsen auf der linken Bahn eine gute Partie bot, Kmetsch (Einsatz lange
fraglich wegen Bänderdehnung im Sprunggelenk) und Zeyer von hinten gut
nachschoben. Sehr gut fand sich auch Dembinski ein, der sich geschickt
ins Mittelfeld fallen ließ und sich so der hautnahen Deckung ein ums
andere Mal entzog.
Allerdings ohne zählbaren Erfolg, weshalb Pagelsdorf nach einer knappen
Stunde mit Uysal einen frischen Stürmer für Weetendorf brachte und mit
Cardoso einen torgefährlichen Mann für Jepsen aufs Feld schickte.
Cardoso übernahm die zentrale Rolle, Salihamidzic ging dafür auf die
linke Seite. Letztlich allerdings ohne Wirkung. |