Hamburger SV - FC Bayern München 0:2 (0:1)
Hamburger SV: Butt (4) - Fischer (3,5), Schnoor (3), Böger (3) - Spörl (4), A. Zeyer (4), Kmetsch (2), Jepsen (3) - Salihamidzic (3) - Weetendorf (4), Dembinski (2,5) - Trainer: Pagelsdorf
Bayern München: Kahn (3,5) - Matthäus (3) - Babbel (3), Helmer (2,5) - Fink (4), Nerlinger (3) - Basler (2), D. Hamann (4), Lizarazu (4,5) - Élber (4), Rizzitelli (3,5) - Trainer: Trapattoni
Tore:  0:1 Basler (23., Vorarbeit Élber), 0:2 Zickler (82., Basler)
Eingewechselt:  58. Cardoso (4) für Jepsen, 58. Uysal (5) für Weetendorf, 67. Babatz für A. Zeyer - 46. Tarnat (4) für Lizarazu, 51. Zickler (3) für Élber, 67. Scholl für D. Hamann
Chancenverhältnis: 3:6
Schiedsrichter: Jansen (Essen), Note 4 - Übersah ein elfmeterreifes Foul von Lizarazu aan Salihamdzic.
Zuschauer: 48449
Gelbe Karten: Kmetsch - Basler, Fink, Helmer, Lizarazu
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Basler
Analyse
Jetzt wird es schwer für den HSV! Durch die 0:2-Niederlage gegen die abgeklärteren Bayern bleiben die Hamburger mit zwei Punkten im Tabellenkeller, sind jetzt sogar Vorletzter. Die Münchner dagegen liegen mit sieben Zählern auf Rang drei. Die Spitzengruppe ist erreicht.

Frank Pagelsdorf hatte den HSV auf einigen Positionen im Vergleich zum Pokalspiel (3:1 in Nordhausen) umgestellt: Schnoor spielte den zentralen Abwehrspieler (siehe Story) anstelle von Vogel, Salihamidzic wurde von seiner Stürmerposition in die Spielmacher-Rolle Cardosos (hinter den Spitzen) zurückgezogen, dafür debütierte im Angriff Neuzugang Dembinski. Spörl rückte auf die rechte Seite (für Schopp), der sich auf der Bank wiederfand. Zeyer sollte im defensiven Mittelfeld neben Kmetsch die Lücken schließen.

Auch die Bayern hatten einige Änderungen zum lockeren Pokalauftritt gegen Waldberg (16:1) vorgenommen. Der wiedergenesene Matthäus gab den Abwehrchef, Helmer rückte auf den Manndeckerposten und Kuffour auf die Bank. Nerlinger schlüpfte in die Strunz-Rolle, Fink war für Scholl ins Team gekommen und im Sturm vertraute Trapattoni auf Rizzitelli anstelle von Jancker.

Die Abwehr der Münchner, in der die Decker ihre Gegenspieler Dembinski und Weetendorf übergaben, wirkte unter Druck nicht immer sattelfest. Da machte auch Torhüter Kahn keine Ausnahme. Gut funktionierte dagegen das Wechselspiel zwischen Basler und D. Hamann. Wenn Basler in die Zentrale rückte, ging D. Hamann auf die rechte Bahn. Beim 0:1 zahlte sich dieses Verwirrspiel aus, als Basler nach einem Schuß Élbers frei vor dem Tor auftauchte und keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu drücken.

Mit diesem Treffer wurde die gute Anfangsphase des HSV ad absurdum geführt. Es war die erste Chance der Münchner, nach einer druckvollen Phase der Hanseaten.

Druckvoll deshalb, weil sich Salihamidzic sehr beweglich präsentierte, Jepsen auf der linken Bahn eine gute Partie bot, Kmetsch (Einsatz lange fraglich wegen Bänderdehnung im Sprunggelenk) und Zeyer von hinten gut nachschoben. Sehr gut fand sich auch Dembinski ein, der sich geschickt ins Mittelfeld fallen ließ und sich so der hautnahen Deckung ein ums andere Mal entzog.

Allerdings ohne zählbaren Erfolg, weshalb Pagelsdorf nach einer knappen Stunde mit Uysal einen frischen Stürmer für Weetendorf brachte und mit Cardoso einen torgefährlichen Mann für Jepsen aufs Feld schickte. Cardoso übernahm die zentrale Rolle, Salihamidzic ging dafür auf die linke Seite. Letztlich allerdings ohne Wirkung.
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