FC Bayern München - FC
Schalke 04 1:1 (0:1) |
Fr., 26.09.1997:
Bundesliga 8.Spieltag in München |
FC Bayern
München: Kahn (2,5) - Helmer (3,5) - Babbel (3) - Kuffour (3),
Nerlinger (5) - Strunz (4,5), Tarnat (3,5) - Zickler (5), Scholl (4,5) -
Élber (5), Jancker (5) - Trainer: Trapattoni |
FC Schalke
04: Lehmann (4) - Schierenberg (2,5) - Linke (2,5), Müller (2,5) - Latal (3,5),
Held (3), Büskens (4) - Nemec (3) - Wilmots (2), Kliouev (3) - Eijkelkamp (3,5) - Trainer: Stevens |
Tore:
0:1 Wilmots (26., Vorarbeit Latal), 1:1 Tarnat (50.) |
Eingewechselt: 46. Fink (4,5) für Zickler,
77. Lizarazu für Élber - 81. Mulder für Eijkelkamp, 85. van Hoogdalem für Latal |
Chancenverhältnis: 2:4 |
Schiedsrichter: Steinborn (Sinzig), Note 5 - Verweigerte Schalke einen
glasklaren Elfmeter (73. Nerlinger an Wilmots), hätte Büskens nach einer
rüde Attacke gegen Helmer Gelb zeigen müssen und wirkte insgesasmt unsicher. |
Zuschauer: 63.000
(ausverkauft) |
Gelbe Karten: Babbel - Kliouev,
Nemec |
Spielnote: 4 |
Spieler des
Spiels: Wilmots |
|
Analyse |
Bayern-Trainer
Trapattoni nahm Fink aus der Mannschaft und brachte Nerlinger. Sein Schalker
Kollege Stevens dagegen mußte sein Team erneut auf mehreren Positionen
ändern: Für De Kock (Rot-Sperre), Goossens (verletzt) und Van Hoogdalem
rückten Nemec (zentrales Mittelfeld), Eijkelkamp (Spitze) sowie Schierenberg
in die Mannschaft. Letzterer übernahm die Liberoposition von Müller, der
diesmal als Manndecker ran mußte und diese Aufgabe gegen Élber ebenso
souverän löste wie der "gelernte" Verteidiger Linke gegen Jancker. Solch
feste Pärchenbildung war auf dem gesamten Spielfeld zu beobachten, Held nahm
Münchens Spielmacher Scholl in Manndeckung, auf der Gegenseite kümmerte sich
Babbel um Schalkes einzige Spitze Eijkelkamp, Kuffour (halbrechts) und
Nerlinger (halblinks) waren zumindest bemüht, eng an den beiden Halbspitzen
Klujew und Wilmots zu bleiben. Strunz hatte es mit Nemec zu tun, auf den
Außenbahnen neutralisierten sich Büskens und Zickler (später Scholl) sowie
Latal und Tarnat. Kein Wunder, daß angesichts dieser eindeutigen Zuordnungen
und Aufgabenverteilungen kreatives Offensivspiel meist im Keim erstickt
wurde und die Partie über weite Strecken in schematischem Ballgeschiebe
erstarrte. Vor allem die Gastgeber waren mangels Laufbereitschaft und/oder
Positionswechsel niemals in der Lage, die fleißig-willigen Schalker
ernsthaft zu überraschen. Geschweige denn, deren Tor in Gefahr zu bringen.
Zwei mickrige Torchancen in 90 Minuten (inklusive Tarnats Freistoßtreffer)
sprechen für sich. Zu sehr rieben sich die Bayern in Einzelaktionen auf, zu
langsam und deshalb durchsichtig geriet der Spielaufbau, zu wenig wurden die
Außenbahnen eingebunden. Und konnten sich tatsächlich Tarnat (links) oder
(Zickler oder Strunz rechts) mal durchsetzen, mißrieten prompt die
unkonzentriert getretenen Flanken. Gefällig dagegen das kombinationssichere
Kurzpaßspiel der Schalker. So waren die lauffreudigeren und aggressiveren
Gäste, die sich nach Ballverlust bis 35 Meter vors eigene Tor zurückzogen,
jederzeit problemlos in der Lage, das Spiel in die gegnerische Hälfte zu
tragen. Dort sorgten der dribbelstarke Klujew, der oft anspielbare
Eijkelkamp, vor allem aber der herausragende Wilmots häufig für Verwirrung.
Schalke hatte folgerichtig die besseren Chancen (Eijkelkamp, Wilmots) und
hätten einen Sieg verdient gehabt. Zumal ihnen obendrein ein (womöglich
siegbringender) Strafstoß verweigert wurde. |
|
© Olympia-Verlag |