Bayer 04 Leverkusen - FC
Bayern München 4:2 (1:2) |
So., 30.11.1997: Bundesliga 15.Spieltag
in Leverkusen |
Bayer 04
Leverkusen: Heinen (3,5) - R. Kovac (4,5), Wörns (5) - Happe (3,5) -
Ramelow (2,5) - Emerson, Heintze (2,5) - Lehnhoff (3), Beinlich (4) -
Kirsten (1), Meijer (3,5) - Trainer: Daum |
FC Bayern
München: Kahn (2) - Matthäus (3) - Kuffour (5) - Helmer (4) - Tarnat (4)
- D. Hamann (2), Fink (4,5), Nerlinger (3,5) - Scholl (3) - Élber (4),
Jancker (2) - Trainer: Trapattoni |
Tore:
0:1 Élber (6., Vorarbeit Scholl), 0:2 Jancker (24., Tarnat),
1:2 Heintze (45.), 2:2 Kirsten (69., Beinlich), 3:2 Kirsten (90., Rink),
4:2 Kirsten (90., Lehnhoff) |
Eingewechselt: 9. N. Kovac (5) für Emerson, 67. Frydek für N. Kovac,
82. Rink für Meijer - 61. Zickler (4) für Scholl, 77. Babbel für Fink,
79. Rizzitelli für Élber |
Chancenverhältnis: 8:7 |
Schiedsrichter: Heynemann (Magdeburg), Note 5 - Hätte Élber
(Unsportlichkeit) und Nerlinger (Foulspiel) zwingend Gelb zeigen müssen,
übervorteilte Leverkusen einige Male. |
Zuschauer: 22.500
(ausverkauft) |
Rote Karten: Wörns (33., Notbremse) |
Gelbe Karten: Rink - Kahn,
Kuffour, Matthäus, Tarnat |
Spielnote: 2 |
Spieler des
Spiels: Kirsten |
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Analyse |
Leverkusens Coach Daum
änderte seine Formation gegenüber dem Champions-League-Spiel gegen Lierse SK
in Gent nicht. Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni vertraute ebenfalls der
Anfangself, die am Mittwoch im Champions-League-Spiel bei Besiktas JK
vorzeitig den Einzug in das Viertelfinale geschafft hatte. Von Anfang an
versuchte Bayer die von Daum geforderte offensive Ausrichtung umzusetzen und
die Bayern in die eigene Hälfte zu drängen, wirkte spielbestimmend, da Happe
Libero vor den beiden Manndecker spielte und so eine Überzahl im Mittelfeld
geschaffen wurde. Dies gelang allerdings nur bis zur sechsten Minute, da
wurden die Gastgeber kalt erwischt. Scholl nutzte Abstimmungsprobleme auf
der linken Leverkusener Abwehrseite, ließ Robert Kovac schlecht aussehen.
Élber verwertete die Flanke, kam frei zum Kopfball. Die Hausherren zeigten
sich jedoch wenig geschockt. Sehr geordnet, mit gefälligem Spiel über die
Flügel - Heintze und Beinlich links sowie Lehnhoff rechts. Das Manko: Die
nötige Konsequenz im Abschluß wurde vermißt, besonders, da Flanken aus dem
Halbfeld zu ungenau geschlagen und so leichte Beute für Kahn wurden. Die
Gäste aus München verlegten sich ganz aufs Kontern. Élber und Jancker in der
Spitze rochierten geschickt und stellten so die Manndecker Wörns und Robert
Kovac vor große Probleme. Diese standen in entscheidenden Szenen immer einen
Schritt zu weit weg von ihrem Gegenspieler. Fast logische Folge: Der 0:2-
Rückstand, als Wörns Jancker nach einem Freistoß zu viele Freiheiten
gestattete. Zwei Chancen, zwei Tore - die Bayern bewiesen wieder einmal ihre
Cleverneß. Die Partie schien entschieden, als Wörns wegen einer Notbremse an
Jancker in der 33. Minute von Schiedsrichter Heynemann Rot sah. Die
Umstellung Daums: Ramelow ließ sich aus dem zentralen defensiven Mittelfeld
zurückfallen, Happe rückte in die Manndeckung, der früh für den verletzten
Emerson (Muskelfaserriß im rechten Oberschenkel, wohl zwei Wochen Pause)
gekommene N. Kovac ein bißchen nach innen. Nach der Pause wurden die
Bemühungen der Gastgeber belohnt: Die Bayern, nach einer Stunde mit Zickler
für Scholl, beschränkten sich auch in Überzahl auf Konterfußball, überließen
Bayer die Initiative. Und wurden kalt erwischt durch einen Hattrick Ulf
Kirstens, der wegen der Münchner Passivität noch zum sensationellen Bayer-
Sieg führte. |
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