Klaus Toppmöller stellte seine Formation gegenüber
dem Auftaktspiel in Duisburg auf mehreren Positionen um: Kracht rückte
wieder ins Abwehrzentrum, dafür rutschte Reis für Jack auf die linke
Verteidigungsposition. Gudjonsson fehlte wegen Sperre, Michalke verlor
seinen Platz im Angriff. Das Sturmduo bildeten diesmal Baluszynski und
Donkov. Giovanni Trapattoni veränderte die Anfangself vom vergangenen
Mittwoch (0:1- Niederlage im DFB-Pokal in Karlsruhe) nur an einer
Stelle: D. Hamann ersetzte Nerlinger.

Vor dem starken Torwart Gospodarek bauten die Bochumer eine Dreierabwehr
auf einer Linie auf; die Münchner Angreifer Klinsmann (mehr in der
Mitte) und der rochierende Zickler wurden situationsbedingt übernommen.
Im VfL-Mittelfeld kümmerte sich Tapalovic vornehmlich um Scholl,
Stickroth hielt die Position im zentralen (defensiven) Bereich, und
Schreiber nahm die linke Außenbahn ein: Um zunächst Basler
abzuschirmen und um dann die Freiräume nach vorne zu nutzen. Wosz kam
anfangs über die rechte Außenbahn, weitete dann seine Aktivitäten über
das ganze Spielfeld aus, Közle besetzte die Außenposition.

Trotz des ständigen Rollentausches im Angriff und guten Ansätzen im
Mittelfeld erspielten sich die Bochumer nur wenige Strafraumszenen oder
gar echte Torchancen. Richtig Druck entwickelten sie nur unmittelbar
nach der Pause bis zum Führungstreffer. Die zumeist von Wosz
ausgehenden Kurzpässe in die Spitze blieben oft in der Bayern-Deckung
mit dem umsichtigen Libero Matthäus hängen. Babbel und Kuffour übergaben
die gegnerischen Stürmer und schalteten sich beide in die Offensive
ein, in erster Linie Babbel über den rechten Flügel. Auf dieser Seite
wären die Bayern verwundbar gewesen, weil Basler nach hinten Schwächen
im direkten Zweikampf, im Stellungsspiel und mit zunehmender Dauer im läuferischen
Bereich verriet. Sein Sicherheitsbeauftragter D. Hamann war des öfteren
allein, Strunz, spielerisch, läuferisch und kämpferisch herausragend,
fegte immer wieder dazwischen. Was die Münchner in der Offensive
leisten könnten, demonstrierten sie in der Phase nach dem Bochumer Tor.
Wie auf Knopfdruck machten sie nun Druck, Abwehr und Mittelfeld rückten
nach, die Positionen wurden gewechselt. Ein Angriff wie aus der
Speisekarte für Fußball- Feinschmecker über Basler und Zickler wurde
von Klinsmann vollendet. Weitere gute Möglichkeiten für den FC Bayern
vereitelten Abschlußschwäche (Babbel, D. Hamann), Eigensinn (Scholl
zweimal), Pech (Basler) und Bochums hervorragender Keeper Gospodarek.

Es berichten Manfred Ewald und Karlheinz Wild |