FC Bayern München 4:2 (1:1) VfB Stuttgart
 
Sa., 24.05.1997
Bundesliga
33.Spieltag
München
Olympiastadion
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Taktische Aufstellungen
FC Bayern München:  Kahn (3) - Helmer (3) - Kuffour (2), Babbel (4) - Ziege (2,5) - Basler (3) - Witeczek (2,5), Nerlinger (3) - Scholl (3) - Rizzitelli (2), Klinsmann (3,5) - Trainer: Trapattoni
VfB Stuttgart:  Wohlfahrt (1,5) - T. Schneider (3), Verlaat (3), H. Herzog (5) - Haber (4), Poschner (3,5) - Schwarz (3), Hagner (3,5) - Balakov - Bobic (2), Élber (5) - Trainer: Löw
Tore:   0:1 Schwarz (17.), 1:1 Ziege (20.), 2:1 Scholl (45., Vorarbeit Klinsmann), 2:2 Bobic (51., Poschner), 3:2 Rizzitelli (65., Basler), 4:2 Witeczek (78.)
Eingewechselt:  66. Zickler für Basler, 71. Jancker für Rizzitelli, 83. D. Hamann für Witeczek - 75. Djordjevic für Hagner, 75. Posch für Verlaat
Chancenverhältnis:  13:4
Schiedsrichter:  Merk, Dr. (Kaiserslautern), Note 5 - Mit einer Fülle von Fehlentscheidungen.
Zuschauer:  63.000 (ausverkauft)
Gelb-Rote Karten:  Balakov (23.)
Gelbe Karten:  Rizzitelli - Hagner, Verlaat, Élber, Wohlfahrt, Schwarz, H. Herzog, Bobic
Spielnote:  2
Spieler des Spiels:  Wohlfahrt
 
Analyse

Bei Bayern fehlte neben Strunz (Rückenprobleme) auch Matthäus (Muskelfaserriß), Helmer spielte erneut Libero. Bei Stuttgart fiel außer dem gesperrten Berthold sowie den verletzten Soldo, Fournier, Legat, Endreß und Grimm kurzfristig auch Buck (Fieber) aus, so daß Haber auf die rechte Außenbahn und Hagner auf die linke Seite wechselte. Wie schon im Hinspiel (1:1) setzte Giovanni Trapattoni auf konsequente Manndeckung gegen die VfB-Angreifer: Babbel kümmerte sich um Bobic, Kuffour um Élber. Im hinteren Mittelfeld wartete Basler auf den Bulgaren Balakov, um ihn 30 Meter vor dem Münchner Tor zu übernehmen. Scholl sollte auf der rechten Außenbahn wirbeln, Nerlinger und Ziege über links nach vorne stoßen. Der VfB rückte zunächst nicht von seiner üblichen Taktik ab. Libero Verlaat baute eine flexible Dreier- Abwehrkette auf, in der die Bayern-Spitzen übergeben wurden; Schneider auf der rechten Seite hatte es meist mit Klinsmann, Herzog mit Rizzitelli zu tun. Im halbrechten Mittelfeld schirmte Schwarz die Vorstöße Nerlingers ab und schaltete sich bei eigenem Ballbesitz in den Angriff ein, um Balakov beim Aufbauspiel zu unterstützen. Kein Zufall, daß er mit seinem ersten Saisontor den VfB in Führung schoß. Die Schlüsselszene der Begegnung. Mitte der ersten Halbzeit, warf alle Überlegungen Joachim Löws über den Haufen: Mit der Gelb-Roten Karte für Spielmacher Balakov büßte der VfB einen Großteil seiner gefürchteten Offensivkraft ein. Der ungemein kampfstarke Bobic agierte nun aus dem Mittelfeld heraus, half in der Abwehr aus - bei Standardsituationen beschattete er Bayern-Libero Helmer - und blieb dennoch gefährlichster Stuttgarter, weil Élber den Nachweis seiner Klasse erneut schuldig blieb und sich von Kuffour völlig "zudecken" ließ. Obwohl die Bayern über die Außenbahnen auch mit elf gegen zehn nicht allzuviel Druck entwickelten - Ziege hielt sich meist in der eigenen Hälfte auf und entfaltete seine enorme Torgefährlichkeit nur bei Standardsituationen, Scholl drängte zu früh nach innen - verlagerte sich das Spiel nun mehr und mehr in die Hälfte der Schwaben, rückte der herausragende Wohlfahrt in den Mittelpunkt. Mit zunehmender Spieldauer erlahmten die Kräfte des VfB. Bayerns exzellente Einzelkönner Scholl und Basler, sichtlich beflügelt durch die Nachrichten aus Köln, sorgten für turbulente Szenen im Stuttgarter Strafraum. Schon Rizzitellis Kopfballtor entschied die Partie zugunsten des neuen Meisters.

 
Quelle: www.kicker.de