Die Bayern spielten in der Defensive mit einer
klaren und starren Zuordnung. Helmer Libero, davor eine doppelte Pärchenbildung:
Babbel folgte Bobic auf Schritt und Tritt, Kuffour dem Brasilianer
Élber. Diese Taktik zog sich auch im Mittelfeld fort, wo Strunz
versuchte, die Kreise von Balakov einzuengen. Dies gelang ihm jedoch
selten. Der Bulgare entwickelte sich zum Schwungrad des Stuttgarter
Spiels. Akzente setzte auch Hagner, der zunächst häufig seinen Platz
auf der rechten Außenbahn verließ, ganz auf die linke Seite wechselte
uns dort für Überraschung sorgte.

Wesentlich unflexibler und schematischer der Aufbau der Münchner. Sie
versuchten in der Regel, die Angreifer Klinsmann und Rizzitelli mit
langen Bällen einzusetzen. Doch die Mittelfeldreihe rückte zu langsam
nach, um Anspielstationen zu bieten. So fiel das 0:1 aus der ersten
Chance heraus, die aber auch weiterhin selten blieben.

Nach der Pause verlor auch der VfB weitgehend seine Linie. Die
Mannschaft suchte zu oft den Weg durch die Mitte, die Außenpositionen
wurden meist vernachlässigt. In den Aufbau der Bayern brachte in der
Regel nur Helmer bei seinen Vorstößen Ordnung und Brisanz. Doch dann
zog VfB-Trainer Löw mit dem schnellen Buck für außen den richtigen
Joker.

Es berichten Harald Kaiser, George Moissidis, Michael Pfeifer und
Karlheinz Wild |