FC Bayern München - TSV 1860 München 1:1 (1:0)
Bayern München: Kahn (1,5) - Matthäus (2,5) - Babbel (3) - Kuffour (3) - Münch (3,5) - Nerlinger (4) - Strunz (4) - Zickler (4,5), Scholl (3,5) - Rizzitelli (5), Klinsmann (4) - Trainer: Trapattoni
1860 München: Meier (2) - D. Hamann (3,5) - Walker (3), Miller (3) - Schwabl (3), Jeremies (4), Heldt (2) - Cerny (3), Nowak (3,5) - Pelé (3,5) - Winkler (2,5) - Trainer: Lorant
Tore:  1:0 Babbel (34., Vorarbeit Klinsmann), 1:1 Nowak (55., Heldt)
Eingewechselt:  32. D. Hamann (3) für Scholl, 74. Witeczek für Kuffour, 84. Jancker für Rizzitelli - 62. Kutschera für Heldt, 68. Bender für Nowak, 84. Schröder für Pelé
Chancenverhältnis: 7:5
Schiedsrichter: Berg (Konz), Note 4 - Übersah Walkers Handspiel im Strafraum und fiel auf die Strunz-Schwalbe herein.
Zuschauer: 69000 (ausverkauft)
Gelb-Rote Karten: Jeremies (58.)
Gelbe Karten: Nerlinger, Klinsmann, Matthäus, Kuffour - Winkler, Schwabl
Bes. Vorkommnisse: Meier hält Foulelfmeter von Matthäus (78.)
Spielnote: 2,5
Spieler des Spiels: Kahn
Analyse
Strunz kam beim FC Bayern für D. Hamann in die Mannschaft, Löwen-Coach Lorant brachte Abédi Pelé an Stelle Borimirovs.

Lange erstarrte das Münchner Derby in taktischer Disziplin, weil beide Teams die Kreativzentren des Gegners lahmlegten. Jeremies nahm Scholl in Manndeckung, auf den Außenbahnen machten sich die leichten Vorteile der Sechziger nicht bezahlt. Miller (gegen Rizzitelli) und Walker (gegen Klinsmann) meldeten Bayerns Spitzen ab, auf der Gegenseite hatte Babbel Winkler zunächst im Griff, Strunz (halbrechts) und Kuffour (halblinks) übernahmen die Halbspitzen der Löwen. Lediglich Libero Matthäus mühte sich mit einigen beherzten Dribblings, die lähmende Ordnung des Spieles zu zerstören. Der Abwehrchef der Sechziger, D. Hamann, beschränkte sich auf seine Defensivaufgaben.

Sporadisch nach dem 1:0, vollends nach Jeremies' Platzverweis lösten sich die festen Zuordnungen, es entwickelte sich dank höherer Lauf-, Kampf- und Kombinationsbereitschaft aller ein offener Schlagabtausch. Auffällig: die Überlegenheit der 60er im Kopfballspiel. Meier und Kahn sorgten mehrfach mit tollen Reaktionen für die gerechte Punkteteilung.

Es berichten Martin Messerer, Michael Richter und Karlheinz Wild
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