Bei den Sechzigern rutschten Walker, Heldt und
Bodden in die Anfangsformation, dafür mußten Ernst, Schwabl und
Borimirov draußen bleiben. Mit dieser Maßnahme machte Lorant die linke
Seite stark: Walker spielte Manndecker gegen Zickler, Heldt agierte
unmittelbar vor ihm in der Offensive und Bender rückte ins Zentrum.
Bodden bildete die einzige Spitze, doch dahinter stand eine
Vierer-Offensivkette mit Cerny, Nowak, Bender und Heldt.

Beim FC Bayern kehrte Ziege nach Gelbsperre auf die linke Seite zurück
(für Witeczek), für den offensiven Basler (Oberschenkelverhärtung)
spielte der defensive Strunz im zentralen Mittelfeld.

Die Bayern brauchten lange, um sich auf die Vierer-Offensivkette der Löwen
einzustellen, die Raumaufteilung machte dem Tabellenführer Probleme.
Helmer sollte sich überwiegend um Bodden kümmern, doch war die einzige
Sechziger-Spitze nicht in den Griff zu bekommen. Der kopfballstarke Stürmer
überzeugte als Anspielstation, schirmte den Ball gut ab.

Babbel sollte Heldt nehmen, doch kam der Löwe stets aus der Tiefe - und
Babbel zu spät aus der Innenverteidigung und ließ Heldt somit viel
Platz, Strunz, Nerlinger und D. Hamann versuchten die Kreise von Bender und
Nowak einzuengen, doch auch sie rückten zu spät raus. Folglich wurden
die Löwen zunächst im Mittelfeld kaum gestört. Zudem boten die Bayern
vor der Pause zuwenig Laufbereitschaft. Engagement zeigte alleine Matthäus,
der nach dem 2:0 vor die Abwehr rückte.

Auf der anderen Seite konnten sich die vier offensiven Mittelfeldspieler
der Löwen in der Offensiv- und Defensivarbeit abwechseln. Heldt tat
dies sehr gut, wenn Walker Zickler folgte, wenn der Bayern- Angreifer
nach innen zog. Probleme hatten die Sechziger auf ihrer rechten
Abwehrseite, wo die Bayern immer wieder gut in die freien Räume stießen
- allerdings ohne Wirkung.

Nach der Pause bekamen die Bayern das Spiel besser in den Griff,
Matthias D. Hamann hatte nun einen schweren Stand gegen Rizzitelli. Nicht
nachzuvollziehen war die Auswechslung Klinsmanns, der gut gearbeitet
hatte. Nach Zieges Gelb-Roter Karte - der erste Feldverweis eines
Bayern-Spielers in dieser Saison - mußte auch Rizzitelli gehen, weil
Bayern-Trainer Trapattoni Münch für die linke Abwehrseite einbaute. Löwen-
Trainer Lorant reagierte prompt, brachte mit Borimirov einen Stürmer für
Defensivmann Stevic.

Es berichten Karlheinz Wild und Martin Messerer |