TSV 1860 München - FC Bayern München 3:3 (2:1)
1860 München: Berg (3,5) - Trares (3) - D. Hamann (4,5), Greilich (3,5) - Stevic (3,5), Walker (3) - Cerny (5), Nowak (4), Bender (4), Heldt (1,5) - Bodden (2,5) - Trainer: Lorant
Bayern München: Kahn (2) - Matthäus (2,5) - Babbel (4), Helmer (3,5) - D. Hamann (4,5), Strunz (4), Nerlinger (4), Ziege (3) - Zickler (5) - Klinsmann (3), Rizzitelli (2,5) - Trainer: Trapattoni
Tore:  1:0 Heldt (15.), 2:0 Heldt (18., Elfmeter Nachschuß), 2:1 Klinsmann (45., Vorarbeit Matthäus), 2:2 Scholl (57.), 3:2 Böhme (82.), 3:3 Jancker (88., Nerlinger)
Eingewechselt:  65. Pelé für Heldt, 76. Borimirov für Stevic, 81. Böhme für Bender - 46. Scholl (3) für D. Hamann, 70. Jancker für Klinsmann, 74. Münch für Rizzitelli
Chancenverhältnis: 9:5
Schiedsrichter: Weber, Hans-Jürgen (Essen), Note 2 - Lag in einem hochexplosiven Spiel mit seinen Entscheidungen und seinem Strafmaß meist richtig.
Zuschauer: 69000 (ausverkauft)
Gelb-Rote Karten: Ziege (71.), Matthäus (83.)
Gelbe Karten: D. Hamann, Nowak, Greilich, Borimirov - Kahn, Nerlinger, Helmer
Bes. Vorkommnisse: Kahn hält Foulelfmeter von Heldt (18.)
Spielnote: 2
Spieler des Spiels: Heldt
Analyse
Bei den Sechzigern rutschten Walker, Heldt und Bodden in die Anfangsformation, dafür mußten Ernst, Schwabl und Borimirov draußen bleiben. Mit dieser Maßnahme machte Lorant die linke Seite stark: Walker spielte Manndecker gegen Zickler, Heldt agierte unmittelbar vor ihm in der Offensive und Bender rückte ins Zentrum. Bodden bildete die einzige Spitze, doch dahinter stand eine Vierer-Offensivkette mit Cerny, Nowak, Bender und Heldt.

Beim FC Bayern kehrte Ziege nach Gelbsperre auf die linke Seite zurück (für Witeczek), für den offensiven Basler (Oberschenkelverhärtung) spielte der defensive Strunz im zentralen Mittelfeld.

Die Bayern brauchten lange, um sich auf die Vierer-Offensivkette der Löwen einzustellen, die Raumaufteilung machte dem Tabellenführer Probleme. Helmer sollte sich überwiegend um Bodden kümmern, doch war die einzige Sechziger-Spitze nicht in den Griff zu bekommen. Der kopfballstarke Stürmer überzeugte als Anspielstation, schirmte den Ball gut ab.

Babbel sollte Heldt nehmen, doch kam der Löwe stets aus der Tiefe - und Babbel zu spät aus der Innenverteidigung und ließ Heldt somit viel Platz, Strunz, Nerlinger und D. Hamann versuchten die Kreise von Bender und Nowak einzuengen, doch auch sie rückten zu spät raus. Folglich wurden die Löwen zunächst im Mittelfeld kaum gestört. Zudem boten die Bayern vor der Pause zuwenig Laufbereitschaft. Engagement zeigte alleine Matthäus, der nach dem 2:0 vor die Abwehr rückte.

Auf der anderen Seite konnten sich die vier offensiven Mittelfeldspieler der Löwen in der Offensiv- und Defensivarbeit abwechseln. Heldt tat dies sehr gut, wenn Walker Zickler folgte, wenn der Bayern- Angreifer nach innen zog. Probleme hatten die Sechziger auf ihrer rechten Abwehrseite, wo die Bayern immer wieder gut in die freien Räume stießen - allerdings ohne Wirkung.

Nach der Pause bekamen die Bayern das Spiel besser in den Griff, Matthias D. Hamann hatte nun einen schweren Stand gegen Rizzitelli. Nicht nachzuvollziehen war die Auswechslung Klinsmanns, der gut gearbeitet hatte. Nach Zieges Gelb-Roter Karte - der erste Feldverweis eines Bayern-Spielers in dieser Saison - mußte auch Rizzitelli gehen, weil Bayern-Trainer Trapattoni Münch für die linke Abwehrseite einbaute. Löwen- Trainer Lorant reagierte prompt, brachte mit Borimirov einen Stürmer für Defensivmann Stevic.

Es berichten Karlheinz Wild und Martin Messerer
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