Bayern-Trainer Trapattoni mußte sein Team gegenüber
dem Spiel in Bochum gleich auf vier Positionen umbesetzen. Für Scholl,
Strunz, Kahn und Babbel kamen diesmal Scheuer, Helmer, Nerlinger und
Witeczek von Beginn an zum Zuge.

Bei Duisburg war Marin wegen einer Verstauchung am linken kleinen Zeh
zuhause geblieben, ebenso Vana, der unter Leistenbeschwerden litt. So
versuchte Salou zusammen mit Osthoff, Akzente nach vorn zu setzen, doch
die beiden wurden kaum angespielt. Salou konnte sich nur zu Beginn
zweimal von Kuffour lösen, doch beide Male war Libero Matthäus zur
Stelle, "stahl" den Ball und inszenierte Gegenangriffe.

Hopp sollte für Wolters rechts in der Defensive sichern, offenbarte
aber gravierende technische Mängel, Bicanic war dazu ausersehen, die
Kreise von Ziege einzuengen, was ziemlich daneben ging. Auf der linken
Seite war Hirsch gegen den zu Beginn super-agilen Mario Basler völlig
überfordert. Nach vorne ging auf den MSV-Außenbahnen nichts. Im
zentralen Mittelfeld fehlte Zeyer der Blick für freie Nebenleute. Auch
Wohlert lief sich immer wieder fest. Weil das völlig desolate
Duisburger Mittelfeld überhaupt nicht funktionierte, geriet auch die
Abwehr permanent unter Überbelastung.

Die äußerst engagierten und spielfreudigen Bayern setzten den MSV von
der ersten Sekunde an unter Dauerdruck. Mit Ball sowieso, besonders auffällig
diesmal aber auch nach Ballverlusten. Da trieben die Münchner die
Zebras wie eine aufgeschreckte Herde vor sich her und zwangen die
technisch hoffnungslos unterlegenen Duisburger permanent zu Fehlern.

Um sogleich auf Angriff umzuschalten. Besonders über die Außenbahnen,
wo Basler rechts, Ziege links das Tempo forcierten, drangen die
Gastgeber mit sehenswerten Kurzpaß-Kombinationen bis tief in des
Gegners Hälfte vor. Zentral rückte das von Nerlinger, Witeczek und
D. Hamann gut organisierte und gestaffelte Mittelfeld kompakt nach. Zudem
schalteten sich abwechselnd auch Matthäus oder Helmer in die Offensive
ein.

Im Angriffszentrum wurden die beiden Spitzen Klinsmann und Zickler
permanent ins Aufbauspiel eingebunden. Immer wieder bemühte sich der
schnelle Zickler, Räume für die nachrückenden Kollegen zu schaffen,
um sodann gemeinsam mit Klinsmann auf die zahlreichen gutgetimten
Flanken zu lauern.

In der Schlußphase versäumten die nun sehr überheblich-unkonzentrierten
Bayern nicht nur, ihr Torverhältnis deutlich zu verbessern, sondern
fingen sich gegen harmlose Duisburger noch zwei völlig überflüssige
Gegentreffer ein.

Es berichten Michael Pfeifer und Johann Strotkötter |