Leichtes Spiel für die Bayern, die locker zum
vierten Sieg in Folge ohne Gegentreffer kamen. Hamburger Dummheit und
Unvermögen erleichterten den Gästen den Erfolg nach einer soliden
Partie, in der die Spielentwicklung für die Münchner sprach.

Unverändert traten die Bayern an. Die Erfolgsformation ging frühzeitig
nach einer musterhaften Kombination zwischen Rizzitelli und Klinsmann in
Führung und wenig später doppeltes Glück. Die Schlüsselszene: Rot für
Spörl, Unterzahl für die Hamburger, durch diesen numerischen Nachteil
an diesem Tag zu sehr geschwächt.

Magaths Konzept war somit über den Haufen geworfen worden. Der Trainer
hatte aufgrund der Ausfälle im defensiven Bereich (Wojtala gesperrt,
Henchoz und Hollerbach verletzt) seine Abwehr völlig neu formiert:
Schnoor wieder Libero, davor die Manndecker Kovacevic (gegen Rizzitelli)
und der junge Amateur Kück (gegen Klinsmann).

Weitere Änderung: Der HSV nur mit einer nominellen Spitze.
Breitenreiter sollte von den nach vorn stoßenden Spörl und Cardoso
unterstützt werden. Salihamidzic rückte auf die linke Seite als
Kontrahent von Zickler, offenbarte dort aber Defensivschwächen.
Bezeichnend sein Verhalten vor dem 0:1.

Trapattoni änderte seine Grundformation nicht. Keine Reaktion, als der
HSV nur einen Angreifer anbot, keine Reaktion, als die Bayern ein
nominelles Übergewicht besaßen. Matthäus blieb Abwehrchef, Babbel
(rechts) und Helmer (links) schirmten weiterhin ab. Nur sporadisch und
situationsbedingt schaltete sich einer aus diesem überbesetzten Trio in
die Vorwärtsbewegung ein.

Diszipliniert und routiniert spielten die Süddeutschen dieses Trap-
System herunter. Der Erfolg gab ihnen recht. Ein Augenschmaus war es
indes phasenweise nicht. Erst als die Hamburger Kräfte erlahmten, ergab
sich eine Münchner Dominanz.

Baslers Geniestreiche, Matthäus' Wucht, Helmers Routine, Witeczeks Fleiß,
Rizzitellis Tricks - so lauteten die Bayern-Pluspunkte. Ganz schwach
indes die Außen Zickler und Ziege, Klinsmann nur beim Tor in
Erscheinung getreten.

Beim HSV wurde abermals eine Führungspersönlichkeit vermißt: Cardoso
einmal mehr enttäuschend, Spörl, durch seinen Blackout der Verlierer
des Tages, und Bäron nicht minder. Der Beste ohne Zweifel: Schnoor,
erst als Libero, später nach Friis-Hansens Einwechselung auf links.

Es berichten Hans-Günter Klemm und Michael Richter |