Bayern München - FC Schalke 04 3:0 (1:0)
Bayern München: Kahn (2,5) - Matthäus (3) - Babbel (2), Helmer (2) - Witeczek (3), Nerlinger (3) - Zickler (4), Ziege (3) - Basler (4,5) - Rizzitelli (2,5), Klinsmann (2,5) - Trainer: Trapattoni
FC Schalke 04: Lehmann (2,5) - de Kock (4,5), Linke (4) - Thon (1,5) - van Hoogdalem (3), Müller (3,5) - Eigenrauch (2,5), Büskens (3,5) - Nemec (3,5) - Max (5), Mulder (4,5) - Trainer: Stevens
Tore:  1:0 Helmer (13., Vorarbeit Rizzitelli), 2:0 Nerlinger (87., Klinsmann), 3:0 Klinsmann (90., Jancker)
Eingewechselt:  65. Jancker für Rizzitelli, 75. Gerster für Basler, 84. Kuffour für Witeczek - 46. Anderbrügge (2,5) für Müller, 72. Held für Nemec, 77. Regenbogen für Eigenrauch
Chancenverhältnis: 10:2
Schiedsrichter: Merk, Dr. (Kaiserslautern), Note 4 - Bemühte sich nicht immer mit Glück bei der Vorteilsauslegung, ahndete gelb- oder gar rotverdächtige Fouls von Babbel und Thon überhaupt nicht.
Zuschauer: 63000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Nerlinger, Witeczek, Matthäus, Klinsmann - de Kock, Linke
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Thon
Analyse
Giovanni Trapattoni nominierte gegenüber dem Spiel in Bielefeld Rizzitelli und Babbel an Stelle Kreuzers und Kuffours. Libero Matthäus und die Manndecker Babbel und Helmer bildeten die bewährte, diesmal überzeugende Abwehrformation. Der spiel- und einsatzfreudige Rizzitelli stürmte neben Klinsmann, Zickler rutschte auf die rechte Außenbahn, Basler in die (offensive) Mittelfeldzentrale.

Zwei Änderungen auch bei Schalke: Für Anderbrügge und den verletzten Wilmots brachte Coach Stevens Müller und Büskens, die die linke Mittelfeldseite bestückten. Die Schaltzentrale im Zentrum (ansonsten Wilmots' Part) war diesmal mit Eigenrauch, der sich eine Halbzeit lang speziell um Basler kümmerte, defensiv besetzt.

20 Minuten lang ließen sich die Gäste von den äußerst engagiert, konzentriert und aggressiv beginnenden Bayern beeindrucken. Zu spät, erst tief in der eigenen Hälfte, wurden die Münchner ernsthaft attackiert. Zudem gingen viele Zweikämpfe, meist klassische Eins-gegen-Eins-Situationen (Linke gegen Rizzitelli, Büskens gegen Zickler, Van Hoogdalem gegen Ziege, De Kock gegen Klinsmann) verloren. Und damit die Übersicht gegen die zunächst fleißig rochierenden und flink kombinierenden Münchner.

Erst Mitte der ersten Halbzeit kamen die Schalker in die Zweikämpfe und somit ins Spiel, das sie mit sicheren Kombinationen und Flankenwechseln prägten. Besonders nach der Pause. Anderbrügge schob statt Müller über halblinks an, im zentralen Mittelfeld dominierten die Gäste nun. Spielerisch, weil numerisch. Aus diesem Grund: Libero Thon war nun als zusätzliche Anspielstation fast ausschließlich im Mittelfeld zu finden, dazu nutzte Eigenrauch seine läuferischen Qualitäten gegen den nicht gerade deckungstreuen Basler.

An des Gegners Strafraum freilich endete die Schalker Spielkunst. Außer Anderbrügge (ein Distanzschuß) wurde keiner der Offensivabteilung torgefährlich, weil im Angriffszentrum die Anspielstationen fehlten. Die Spitzen Max und Mulder bekamen gegen Münchens starke Manndecker Helmer und Babbel keinen Stich, zudem fehlten die Flanken von den in der Offensive wirkungslosen "Außen- Seitern" Büskens (links) und Van Hoogdalem (rechts). Lediglich der überragende Thon nahm Kahns Kasten mit einigen gefährlichen Distanzschüssen ins Visier.

Als Stevens für Baslers Bewacher Eigenrauch eine dritte Spitze (Regenbogen) brachte, kamen die Bayern durch zwei Kontertore zu einem hart erkämpften, aber zu hoch ausgefallenen (Arbeits-)Sieg.

Es berichten Michael Pfeifer und Karlheinz Wild
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