Giovanni Trapattoni nominierte gegenüber dem Spiel
in Bielefeld Rizzitelli und Babbel an Stelle Kreuzers und Kuffours.
Libero Matthäus und die Manndecker Babbel und Helmer bildeten die bewährte,
diesmal überzeugende Abwehrformation. Der spiel- und einsatzfreudige
Rizzitelli stürmte neben Klinsmann, Zickler rutschte auf die rechte Außenbahn,
Basler in die (offensive) Mittelfeldzentrale.

Zwei Änderungen auch bei Schalke: Für Anderbrügge und den verletzten
Wilmots brachte Coach Stevens Müller und Büskens, die die linke
Mittelfeldseite bestückten. Die Schaltzentrale im Zentrum (ansonsten
Wilmots' Part) war diesmal mit Eigenrauch, der sich eine Halbzeit lang
speziell um Basler kümmerte, defensiv besetzt.

20 Minuten lang ließen sich die Gäste von den äußerst engagiert,
konzentriert und aggressiv beginnenden Bayern beeindrucken. Zu spät,
erst tief in der eigenen Hälfte, wurden die Münchner ernsthaft
attackiert. Zudem gingen viele Zweikämpfe, meist klassische
Eins-gegen-Eins-Situationen (Linke gegen Rizzitelli, Büskens gegen
Zickler, Van Hoogdalem gegen Ziege, De Kock gegen Klinsmann) verloren.
Und damit die Übersicht gegen die zunächst fleißig rochierenden und
flink kombinierenden Münchner.

Erst Mitte der ersten Halbzeit kamen die Schalker in die Zweikämpfe und
somit ins Spiel, das sie mit sicheren Kombinationen und Flankenwechseln
prägten. Besonders nach der Pause. Anderbrügge schob statt Müller über
halblinks an, im zentralen Mittelfeld dominierten die Gäste nun.
Spielerisch, weil numerisch. Aus diesem Grund: Libero Thon war nun als
zusätzliche Anspielstation fast ausschließlich im Mittelfeld zu
finden, dazu nutzte Eigenrauch seine läuferischen Qualitäten gegen den
nicht gerade deckungstreuen Basler.

An des Gegners Strafraum freilich endete die Schalker Spielkunst. Außer
Anderbrügge (ein Distanzschuß) wurde keiner der Offensivabteilung
torgefährlich, weil im Angriffszentrum die Anspielstationen fehlten.
Die Spitzen Max und Mulder bekamen gegen Münchens starke Manndecker
Helmer und Babbel keinen Stich, zudem fehlten die Flanken von den in der
Offensive wirkungslosen "Außen- Seitern" Büskens (links) und
Van Hoogdalem (rechts). Lediglich der überragende Thon nahm Kahns
Kasten mit einigen gefährlichen Distanzschüssen ins Visier.

Als Stevens für Baslers Bewacher Eigenrauch eine dritte Spitze
(Regenbogen) brachte, kamen die Bayern durch zwei Kontertore zu einem
hart erkämpften, aber zu hoch ausgefallenen (Arbeits-)Sieg.

Es berichten Michael Pfeifer und Karlheinz Wild |