SV Werder Bremen - FC Bayern München 3:2 (1:2)
Werder Bremen: Reck (2) - Wolter (3) - Baiano (3), Ramzy (4) - Scholz (2), Eilts (1), Votava (3), Cardoso (3,5), Bode (1,5) - Basler (2,5), Hobsch (3,5) - Trainer: Dörner
Bayern München: Kahn (3) - Matthäus (3,5) - Babbel (2,5) - Frey (4), Strunz (3,5), Helmer (2), Ziege (4) - Sforza (4,5), Scholl (2) - Kostadinov (1,5), Klinsmann (3) - Trainer: Beckenbauer
Tore:  0:1 Kostadinov (14., Vorarbeit Ziege), 0:2 Kostadinov (23., Klinsmann), 1:2 Hobsch (42., Scholz), 2:2 Bode (50., Baiano), 3:2 Bode (65., Basler)
Eingewechselt:  74. van Lent für Hobsch, 85. Wiedener für Cardoso - 54. Zickler (4) für Kostadinov, 56. D. Hamann (4) für Frey, 85. Witeczek für Sforza
Chancenverhältnis: 12:9
Schiedsrichter: Steinborn (Sinzig), Note 3,5 - Nicht ganz fehlerfrei.
Zuschauer: 29600 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Scholz - Sforza
Spielnote: 1,5
Spieler des Spiels: Eilts
Analyse
Eine Partie, deren Reiz in Dramaturgie und im Spannungsmoment lag. Ein Spiel in zwei Teilen: erst Bayern dominant, in Meisterschaftsform, dann die Wende und Werder obenauf. Parallelen bei beiden Teams: Erst die Bremer Abwehr katastrophal, schließlich Münchens Deckung - speziell bei Standards - mit anfängerhaften Fehlern.

Werder, erstmals wieder mit Cardoso, dafür weiter ohne Labbadia, hatte diesmal Wolter als Libero aufgeboten. Arge Probleme bei den Manndeckern: Ramzy brachte den torgefährlichen Kostadinov nie unter Kontrolle, Baiano anfangs nicht sicher gegen Klinsmann.

Die Gastgeber steigerten sich nach dem Anschlußtreffer durch Hobsch und drehten das Spiel. Die Gründe: Aggressivität und Übergewicht im Mittelfeld dank des überragenden Eilts, des treffsicheren Bode sowie der Geniestreiche eines Basler.

Die Bayern, erneut mit Frey und Kostadinov, verspielten leichtfertig den Erfolg. Erst funktionierte ihr System perfekt. Babbel als Gegenspieler von Hobsch, dann zwei Pärchen auf den Seiten: Frey und Strunz rechts, Helmer und Ziege links. Davor die beiden offensiven Mittelfeldspieler Sforza und Scholl.

Doch die Bayern erlitten einen nie für möglich gehaltenen Einbruch und verspielten womöglich beim Angstgegner den Titel.

Es berichten Hans-Günter Klemm, Hubert Meyer, Manfred Münchrath und Karlheinz Wild
© Olympia-Verlag