Hamburger SV - FC Bayern München 2:1 (0:1)
Hamburger SV: Golz (4) - Hartmann (3) - Fischer (4), Henchoz (2), Hollerbach (3) - Spörl (3), Kmetsch (4), Breitenreiter (2,5), Albertz (2,5) - Ivanauskas (3,5), Bäron (4) - Trainer: Magath
Bayern München: Kahn (2) - Matthäus (3) - Babbel (3), Helmer (3,5) - D. Hamann (3,5), Sforza (3), Nerlinger (4), Scholl (2), Ziege (4) - Zickler (4), Klinsmann (4) - Trainer: Rehhagel
Tore:  0:1 Scholl (28., Vorarbeit Nerlinger), 1:1 Breitenreiter (85., Bäron), 2:1 Jähnig (88., Bäron)
Eingewechselt:  66. Jähnig für Ivanauskas, 83. Ostermann für Fischer - 75. Kreuzer für Matthäus, 80. Frey für D. Hamann
Chancenverhältnis: 9:5
Schiedsrichter: Heynemann (Magdeburg), Note 2,5 - Hatte das Spiel jederzeit im Griff.
Zuschauer: 57000 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Hollerbach - Ziege, Zickler
Spielnote: 3
Spieler des Spiels: Scholl
Analyse
Auf relativ gut bespielbarem, vom Schnee befreiten Boden begann der Hamburger SV mit einer neugestalteten Abwehrformation. Hartmann spielte statt Schnoor Libero, davor stand eine Dreierkette, in der Henchoz fest gegen Klinsmann arbeitete, und Fischer sowie Hollerbach die Gegner im Raum aufnahmen. Hartmann rückte früh aus dem Zentrum heraus, nahm Zickler oder Scholl in Manndeckung, wenn einer dieser beiden durch die Mitte in die Spitze vorrückte. Diese Taktik funktionierte bis auf eine Ausnahme gut, als Hartmann Scholl nicht energisch genug angriff. Auch Golz sah beim 0:1 nicht gerade gut aus.

Die Bayern waren in der Defensive anfällig, wenn der HSV mit Albertz oder Spörl über die Außenpositionen angriff. Dann hatten D. Hamann und Ziege Probleme. In der Zentrale wurde es für die Münchner eng, wenn Breitenreiter die Doppelspitze mit Ivanauskas und Bäron personell verstärkte.

Breitenreiter war es auch, der sich die meisten Chancen erarbeitete - und sie lange vergab. Auch in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit, als Hamburg mit viel Elan auf den Ausgleich drängte. Dennoch war die Einwechslung von Jähnig verständlich, weil Ivanauskas zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so effektiv spielte wie vor der Pause. Sie lohnte sich auch, denn in der Endphase drehte der HSV den Spieß doch noch um.

Es berichten Hans-Günter Klemm, Hubert Meyer und Michael Pfeifer
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