Die Bayern hatten wohl mit Rauffmann als zweite
Sturmspitze neben Mornar und mit Okocha im Mittelfeld gerechnet. Anders
sind die Zuordnungsprobleme in der Anfangsphase nicht zu erklären, als
Nerlinger in strikter Manndeckung Frankfurts tatsächlichen zweiten
Angreifer, Okocha, bewachte. Erst nach etwa 20 Minuten reagierten die
Manndecker Babbel und Helmer auf die wirklichen Verhältnisse im
Frankfurter Sturm. Zu diesem Zeitpunkt lag die hochmotiviert kämpfende
Eintracht mit 1:0 bereits in Führung, hatte zudem der
bezeichnenderweise völlig freistehende Rauffmann eine große
Kopfballchance (9.).
Auch mit neuer Zuordnung änderte sich freilich an der schlechten
Gesamtvorstellung der Bayern - selbst später gegen nur noch 10
Frankfurter - nichts. Schuld: Das schwache Mittelfeld, wo langsam und
langatmig agiert wurde und weder Sforza noch Herzog für Druck und Tempo
sorgten. So gelangen Klinsmann, von Komljenovic hervorragend
abgeschirmt, nur zwei gute Pässe zu zwei großen Chancen.
Frankfurt glänzte mit guter Raumaufteilung, wobei es auf den Außenpositionen
für München kaum ein Durchkommen gab, Binz als Abfangjäger im
zentralen Mittelfeld und Hagner mit gut abgestimmten Vorstößen aus dem
Mittelfeld imponierten.
Es berichten Wolfgang Tobien, Rainer Franzke und Michael Pfeifer |